Bayer Leverkusen Jetzt feilt Schmidt an der Geschlossenheit

Zell am See · Nach gut zwei Wochen in der Vorbereitung geht es für Bayer Leverkusen nun ins Trainingslager. Neben Taktik, Spielzügen, Kondition oder Fitness will Trainer Roger Schmidt in Österreich auch den Teamgeist fördern.

Roger Schmidt geht es neben den eigentlichen Trainingsinhalten in den kommenden acht Tagen auch um die mannschaftliche Geschlossenheit.

Roger Schmidt geht es neben den eigentlichen Trainingsinhalten in den kommenden acht Tagen auch um die mannschaftliche Geschlossenheit.

Foto: MISERIUS

Nur eineinhalb Stunden Flugzeit trennen Leverkusen und Zell am See/Kaprun in Österreich. Und doch sind Trainingslager immer eine kleine Welt für sich, die den mehr oder weniger weit angereisten Fußballprofis von Bayer 04 eine optimale Vorbereitung ermöglichen sollen. "Trainingslager heißt immer viel Schwitzen und viel Arbeit", sagt Mittelfeldspieler Kevin Kampl. Das sei aber notwendig, um nach der ungewöhnlich langen Sommerpause fit zu werden: "Wir brauchen das, weil wir in dieser Saison wieder viele Spiele haben werden." Gestern hat die Mannschaft ihr Quartier für die kommenden acht Tage bezogen.

In der Tat stehen mit der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions League drei intensive Wettbewerbe auf dem Spielplan. In der vergangenen Saison bestritt das Team von Trainer Roger Schmidt mehr als 50 Spiele in den genannten Wettbewerben. Die Taktung schlaucht, ist im Profigeschäft aber normal.

"Wir haben zwei gute Wochen gehabt", betont Schmidt. "Jetzt geht es darum, noch mal alle Spieler abzuholen." Damit dürfte er vor allem die Akteure meinen, die nur einen kleinen Teil der bisherigen Vorbereitung mitmachten oder direkt aus dem Urlaub ins Trainingslager fliegen. Die deutschen Nationalspieler Jonathan Tah und Bernd Leno werden am Montag nach ihrem EM-Urlaub in Zell am See erwartet. Gemeinsam mit ihnen soll Copa América-Sieger Charles Aránguiz den Leistungscheck machen. Rechtsverteidiger Danny da Costa wird dagegen aufgrund einer länger geplanten Operation fehlen. Ihm wird eine Metallstange aus dem Schienbein entfernt, die nach einem Bruch im Oktober 2015 zur Stabilisierung nötig war. Ansonsten ist der Kader komplett - bis auf Julian Brandt und Lars Bender, die sich in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele befinden.

"Wir verbringen im Trainingslager natürlich viel Zeit miteinander", nennt Schmidt einen der Vorzüge der Reise nach Österreich. "So wird die Mannschaft noch geschlossener." Kampl glaubt an eine harte Woche: "Aber ich denke, wir werden alle einen Schritt fitter nach Leverkusen zurückkehren." An normalen Trainingstagen bittet Schmidt täglich zweimal auf die Anlage im Salzburger Land.

Ausflüge abseits der Team-Routine dürften dennoch einige Spieler unternehmen. Die Neuzugänge Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan sind gebürtige Österreicher, Kevin Kampl spielte dort wie Verteidiger André Ramalho zwei Jahre für RB Salzburg, Schmidts Ex-Klub. "Ich freue mich, dass wir nach Österreich fahren. Das ist ja meine alte Heimat", sagt Kampl. "Ich werde bestimmt ein paar alte Bekannte treffen." Wenn es sich ergebe, wolle er Freunde in Salzburg besuchen, die er schon länger nicht mehr gesehen habe. "Die spielen in der Champions League-Qualifikation. Vielleicht kann ich mir das ansehen."

Bereits qualifiziert für die Champions League ist der FC Porto, gegen den die Werkself am Mittwochabend 1:1 spielte. Chicharito glich aus (58.), nachdem ein Fehler von Verteidiger Kyriakos Papadopoulos den Gästen die Führung (8.) ermöglichte. Es war ein über weite Strecken offenes Spiel vor etwa 3500 Zuschauern in Bergisch Gladbach. Dem Ausgleich in der zweiten Halbzeit ging ein ebenso starker wie sehenswerter Pass von Kevin Volland voraus. "Er ist ein Spieler, der uns eine zusätzliche Facette gibt", meint Schmidt über den Neuzugang. "Jeder ist mal der Vollstrecker oder der Vorbereiter - diese Spielfreude brauchen wir."

(jim)
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