Bayer Leverkusen Völler mahnt nach schwächstem Saisonstart der Geschichte

Mainz · Als Schiedsrichter Markus Schmidt die Partie zwischen Mainz 05 und Bayer Leverkusen abpfiff, holte sich Rudi Völler erst einmal Kaffee. Schöntrinken konnte und wollte sich der Sportdirektor der Werkself die 1:3 (1:1)-Niederlage bei den Rheinhessen aber nicht.

Das ist Rudi Völler
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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

"Die zweite Halbzeit wird auch nach dem sechsten Kaffee nicht besser", sagte der Weltmeister von 1990. Spielerische Qualität allein bringe schließlich keine Punkte. "Nur mit Zauberern geht es nicht."

Acht Gegentore und nur ein Punkt aus drei Spielen - die Aufbruchsstimmung unterm Bayer-Kreuz scheint verflogen. Nie zuvor ist die Werkself schlechter in die Saison gestartet. Bayer-Trainer Heiko Herrlich wähnt sein Team bereits jetzt "mit dem Rücken zur Wand". In der Tat weckte der Auftritt in Mainz - vor allem in der zweiten Halbzeit - unschöne Erinnerungen an die verkorkste vergangene Spielzeit, in der Bayer 04 erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt schaffte.

Dominik Kohr brachte die im ersten Abschnitt zunächst überlegenen Gäste aus Leverkusen mit 1:0 in Front (22.). Der Ausgleich durch Yoshinori Muto für die bis dato noch punkt- und torlosen Mainzer hatte sich nicht gerade angedeutet (45.). "Eine dominante Halbzeit genügt nicht. Wir hätten 2:0 führen können, wenn nicht sogar müssen. Und dann ist es im Fußball so: Eine Unaufmerksamkeit und es steht 1:1", sagte Völler.

Im zweiten Durchgang erarbeitete sich das Team von Trainer Sandro Schwarz den Ausgleich allerdings nachträglich. Bei den Mainzer Treffern durch Abdou Diallo (56.) und Suat Serdar (71.) zeigten die in der zweiten Hälfte bemerkenswert uninspirierten Leverkusener dann kaum noch Gegenwehr - zum Unmut ihres Sportdirektors. "Es ist zu einfach, gegen uns zu treffen. Daran müssen wir arbeiten", sagte Völler.

Das Ziel von Bayer 04 - die Rückkehr in den internationalen Wettbewerb - dürfte mit Leistungen wie bei den keinesfalls überragend spielenden Mainzern auf Dauer kaum erreicht werden. "Wir können es nicht schönreden - da bin ich ehrlich genug", sagte Völler. "Ein Punkt aus drei Spielen ist zu wenig." Ein Fazit wolle der 57-Jährige aber erst nach rund sechs Spieltagen ziehen.

Am kommenden Sonntag empfängt Bayer 04 den SC Freiburg. Um nicht den Anschluss zu verlieren, ist ein Sieg beinahe Pflicht. Auch - "um Ruhe zu bekommen" - wie Völler betont.

(sb)
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