Für Bellarabi war sein Tor der Beginn einer fulminanten Halbserie, die den Senkrechtstarter zum deutschen Nationalspieler machte. Und für Bayer 04 ein Starterfolg für das System Schmidt, das den BVB letztlich mit seinen eigenen Waffen Pressing und Umschaltspiel schlug.

Leverkusens Trainer rechnet für die heutige Partie in der BayArena (18.30 Uhr) mit einem ähnlich intensiven Spiel. "Beide Teams haben sich im ersten Duell wenige Ruhephasen gegönnt. Das erwarte ich auch diesmal, weil beide Mannschaften das von ihrer Spielanlage auch nicht wollen."

In Leverkusen ist man auf den Vizemeister und nicht auf den Tabellen-17. eingestellt. "Die Hinrunde ist Geschichte. Uns ist allen klar, dass Dortmund nicht zwei solche Halbserien hintereinander spielt. Ich erwarte eine Top-Mannschaft, die besonders motiviert sein wird, weil sie etwas gutmachen will", fügte Roger Schmidt an und spricht aus, was in Dortmund jeder hofft.

Gegen den Tabellendritten will der Vorletzte den Nachweis antreten, kein Abstiegskandidat zu sein. Helfen sollen dabei die wieder genesenen Marco Reus und Henrich Mchitarjan sowie der Zwölf-Millionen-Euro-Transfer Kevin Kampl (RB Salzburg), den sein Salzburger Ex-Coach Schmidt in Leverkusen auch gerne gehabt hätte. Insofern verspricht das Duell nicht nur aufgrund seiner Konstellation ein interessantes Spektakel zu werden.

Die Werkself hat keines ihrer letzten sieben Heimduelle mit dem BVB gewinnen können, hegt allerdings große Ziele. Aktuell noch in allen Wettbewerben vertreten, will der Klub auch in der neuen Saison auf drei Hochzeiten tanzen. Allerdings: 28 Punkte nach 17 Spieltagen sind nicht die Welt. Bayer 04 ist der punktemäßig schwächste Tabellendritte einer Hinrunde seit dem VfB Stuttgart 1995/96. Dazu kommt: Die Werkself schaffte bislang nur in elf ihrer 35 Bundesliga-Rückserien mehr Punkte als in der Hinserie. Ein Erfolg soll helfen, die Bilanz aufzupolieren, vor allem aber Ausgangspunkt für eine bessere Rückrunde als im Vorjahr sein.

Jürgen Klopp muss seinen Kader ohne Sven Bender, Erik Durm, Sebastian Kehl und Jakub Blaszczykowski bestimmen. Hinter Ilkay Gündogan steht noch ein Fragezeichen. Roger Schmidt plant ohne Tin Jedvaj (Muskelfaserriss) und die Asien-Cup-Finalisten Heung-Min Son und Robbie Kruse. Der 47-Jährige ist fest davon überzeugt, gut vorbereitet zu sein. Die englische Woche mit drei Spielen wird für Leverkusen wie Dortmund zeigen, wohin die Reise gehen kann. Ein Sieg täte gewiss beiden Teams gut.