Brasilianer zeigt Okocha-Trick gegen Leverkusen Robben kritisiert Costa für Zaubereinlage

München · Bayern München zeigt Bayern Leverkusen beim 3:0 die Grenzen auf. Thomas Müller und Douglas Costa stehen im Mittelpunkt.

FC Bayern München: Douglas Costa macht den Okocha-Trick
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Douglas Costa macht den Okocha-Trick

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Foto: Screenshot Sky

Eine umstrittene Zaubereinlage von Douglas Costa, ein treffsicherer Jubilar Thomas Müller, Diskussionen um die Elfmeter-Hierarchie und die üblichen Transfer-Spekulationen: Dass Bayern München im Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen eine beeindruckende Demonstration der Stärke abgeliefert hatte, geriet nach dem souveränen 3:0 (1:0) schnell zur Nebensache.

Selbst Sportvorstand Matthias Sammer hakte das laut Arjen Robben "sehr gute Statement" des Rekordmeisters vor der Länderspielpause zügig ab: "Wir sind erst am Anfang. Wir sollten uns daran orientieren, was gut war, aber mehr ist auch nicht passiert. Es gibt keine fünf Punkte für das Spiel oder einen Bonus."

Dafür gab es reichlich Gesprächsstoff, den allen voran die überragenden Costa und Müller lieferten. Der Weltmeister erzielte in seinem 200. Bundesligaspiel für die Münchner seine Treffer Nummer 75 und 76 (26. und 60., Foulelfmeter), in dieser Saison sind es schon fünf.

"Bayern ist ein Haifischbecken"

Es hätte sogar noch ein weiteres Tor dazu kommen können, doch Müller überließ beim zweiten Strafstoß Robben den Ball, der ebenfalls sicher zum 3:0 verwandelte (71.). "Bayern München ist ein Haifischbecken. Da muss man den anderen auch mal einen Fisch hinwerfen", sagte der 25-Jährige bei Sky und lachte. Er sei Teamplayer und wolle, "dass die Stimmung gut bleibt", fügte er schmunzelnd an.

FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Auf der Strecke blieb dabei allerdings Arturo Vidal, der gegen seinen Ex-Klub ebenfalls schießen wollte. Doch im Gegensatz zu Leverkusen und Juventus Turin, wo der Chilene jeweils Elfmeterschütze Nummer eins war, sind die Hierarchien in München eben andere. Da muss selbst ein Vidal klein beigeben und den Ball brav wieder abgeben.

"Da haben wir eine ganz klare Absprache: Thomas ist erster Schütze, ich bin zweiter. Aber es ist nur gut, dass auch Arturo schießen möchte. Besser so, als wenn alle Angst haben", sagte Robben.

Dass bei Bayern einer Angst hat, ist ohnehin nicht zu befürchten. Trotz erheblicher Personalsorgen in der Abwehr, wo Xabi Alonso am Samstagabend laut Sammer als Aushilfs-Innenverteidiger "weltklasse" agierte, strotzten die Münchner nur so vor Selbstbewusstsein. Vor allem Attraktion Costa ließ den verletzten Franck Ribery erneut vergessen. Der Leverkusener Roberto Hilbert, an allen drei Gegentoren beteiligt, war gegen den pfeilschnellen Brasilianer heillos überfordert.

"Man muss immer den Gegner respektieren"

Als Costa in der 82. Minute im Überschwang der Gefühle den Ball elegant und frech über Leverkusens Julian Brandt lupfte, fanden dieses Kunststück aber nicht alle gut. "Das ist schön, das ist Zirkus und super für das Publikum. Das hat aber auch zwei Seiten. Man muss ein bisschen aufpassen und immer den Gegner respektieren. Deshalb ist so etwas zweifelhaft", meinte Robben.

Auch Trainer Pep Guardiola mag solche Einlagen "nicht so richtig", wie er betonte, aber er nahm den 24-Jährigen auch in Schutz. Neymar sei genauso, "Douglas ist eben Brasilianer".

Brasilianer wie Dante, doch der Abwehrspieler hat bei den Bayern wohl keine Zukunft mehr. Die Gespräche würden laufen, "es ist liegt ganz klar bei Dante", betonte Sammer. Der 31-Jährige wird mit Wolfsburg in Verbindung gebracht. Man werde sehen, sagte Dante.

"Abwarten" ließ Sammer auch bei der Personalie Kingsley Coman verlauten. Der 19 Jahre alte Franzose von Juventus Turin soll sich mit den Münchnern einig sein und rund 20 Millionen Euro kosten.

Dabei sind die Bayern schon jetzt fast übermächtig. "Das ist neben Barcelona europaweit die beste Mannschaft", würdigte Leverkusens Sportchef Rudi Völler den Kontrahenten. Sein Trainer Roger Schmidt sprach gar von der "besten Mannschaft der Welt. Das hat man heute gesehen".

(sid)
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