Borussia Mönchengladbach Die Durchschlagskraft fehlt

Wolfsburg · Nach nun drei Bundesliga-Niederlagen in Folge hat Borussia ein wenig ihren Zauber verloren. Gegen den VfL Wolfsburg ging das Team von Trainer Lucien Favre mit 0:1 als Verlierer vom Platz und hat in der Tabelle an Boden verloren.

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Als die Arbeit getan war, gab es reichlich Anlass für Gesprächskreise. Im Bauch des Wolfsburger Stadions unterhielten sich die Schweizer Torhüter Diego Benaglio und Yann Sommer, im Presseraum diskutierten die Trainer Dieter Hecking und Lucien Favre über den 1:0-Sieg des VfL Wolfsburg im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach.

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Wolfsburg - Borussia: Einzelkritik

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In den 90 Minuten zuvor gehörten vor allem Benaglio und Sommer zu den Hauptdarstellern. Benaglio, der vor kurzem den Platz im Schweizer Tor geräumt hatte und von Sommer beerbt wurde, weil er sein Tor sauber hielt. Und Sommer, weil er beim einzigen Tor des Tages eine unglückliche Figur machte. Nach einer scharfen Hereingabe von Marcel Schäfer traf er bei seiner Faustabwehr im Fünfmeterraum Robin Knoche, der dann den Ball ins Tor bugsierte. "Was hätte ich sonst machen können?", fragte Sommer. Tatsächlich hatte Marcel Schäfer den Ball so gespielt, dass dieser Verwirrung in Gladbachs Defensive verursachte und nur schwer zu erreichen war für den Torwart. "Wenn ich nicht hingehe, macht er ihn direkt rein", vermutete Sommer.

Wolfsburg siegte, weil es in der Szene, die den Unterschied ausmachte, den nötigen Druck aufbaute, um das Tor zu erzwingen. "So etwas haben wir nicht geschafft", gestand Sommer. Die Borussen, die ab Minute zwölf dem Rückstand hinterherliefen, waren durchaus im Spiel und hatten ein paar Chancen. Doch es fehlte die Konsequenz. Das ist das Problem des Teams von Trainer Lucien Favre: Die Automatismen im Offensivspiel sind abhandengekommen, die Klarheit fehlt, mit der in den erfolgreichen Wochen zu Beginn der Saison mit 18 Spielen ohne Niederlage nach vorn gespielt wurde.

Herrmann vergibt die Riesenchance zum Ausgleich
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"Wir haben probiert, das Spiel zu machen, aber es fehlte die Durchschlagskraft", sagte Favre. Wolfsburg hatte 41 Prozent Ballbesitz und visierte 23-mal das Gladbacher Tor an, die Borussen hatten 59 Prozent Spielanteile, kamen aber nur zu zehn Abschlüssen. "Wenn man nur wenige Gelegenheiten hat, muss man effizient sein", sagte Sommer.

Der erfolgversprechenste Angriff im Borussia-Spiel passierte in der 30. Minute. André Hahn, der ansonsten kaum auffiel, setzte sich auf rechts durch, flankte präzise, doch den Kopfball von Patrick Herrmann wehrte Diego Benaglio ab.

Nach nun drei Bundesliga-Niederlagen in Folge haben die Borussen ein wenig ihren Zauber verloren. Wolfsburg bleibt mit 26 Punkten Zweiter, die Gladbacher sind Fünfter des Klassements, sie haben also an Boden verloren und nun schon sechs Punkte weniger als die "Wölfe". "Von einer Krise würde ich trotzdem keinesfalls sprechen", sagte Weltmeister Christoph Kramer, der nach seiner Verletzungspause wieder ins Team kam.

Auch Yann Sommer will die momentane Lage nicht mit diesem Begriff klassifizieren. "Eine Krise haben wir sicher nicht. Wir hatten einen sehr guten Lauf, jetzt haben wir drei Punktspiele verloren. Wir müssen an guten Sachen anknüpfen, die wir trotz der Niederlagen gezeigt haben", sagte der Torwart.

Er schlägt also positive Gedanken vor für den Moment. "Alles andere bringt nichts", stellte Sommer klar. "Wir müssen den Kopf hoch halten, guten Fußball zeigen und wieder Tore schießen. Natürlich braucht man für den Erfolg auch das nötige Glück - und das müssen wir uns wieder erarbeiten", sagte der Schweizer Schlussmann.

In Wolfsburg gelang das nicht. "Ich hoffe, dass das nächste Woche gegen Berlin wieder anders wird", sagte Sommer.

(RP)
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