Borussia Mönchengladbach Matchwinner Herrmann: "Es war eine gute Erfahrung"
Paderborn · Lucien Favre hat Patrick Herrmann etwas beigebracht. Was, das war zuletzt im Europa-League-Spiel gegen den FC Villarreal zu besichtigen. Herrmann schoss das 1:0 für Gladbach mit dem linken Fuß. Favre hat den Außenstürmer in dieser Disziplin ausführlich geschult, seit der Borussias Trainer ist. Der Lerneffekt ist beachtlich. "Ich habe die letzten vier Tore mit links gemacht", sagte Herrmann nach seinem großen Abend gegen die Spanier.
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Gegen den FC Villarreal hatte Herrmann seinen ersten Startelf-Auftritt dieser Saison. Am Samstag gab es den zweiten — und wieder schoss Herrmann ein Tor. "Es könnte mal wieder eins mit rechts folgen", hatte Herrmann nach dem vierten linken "Ding" am Stück gesagt, und nun, beim 2:1-Sieg der Borussen in Paderborn, erzielte er das 1:0 nach acht Minuten tatsächlich wieder mit seinem "Erstfuß".
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Das Tor war eine Gemeinschaftsproduktion dreier Starelf-Neulinge: Trainer Lucien Favre hatte seine Offensivabteilung ordentlich durcheinandergemischt, nur Raffael blieb von dem Quartett übrig, das beim 1:0-Sieg gegen den Hamburger SV begonnen hatte. Also André Hahn, Max Kruse und Thorgan Hazard raus, dafür Patrick Herrmann, Branimir Hrgota und Ibrahima Traoré, der zuletzt in Freiburg angefangen hatte, hinein. Das 1:0 ging dann so: Traoré schickte Hrgota, der spielte den Ball von links scharf vor das Tor und da stand Herrmann und schob ein.
"Eine schöne Kombination"
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"Es war natürlich eine schöne Kombination", fand Herrmann. Und er fand den gesamten Tag in Ostwestfalen schön. Schließlich war es sein erstes Ligaspiel von Beginn an in dieser Saison. Und über sein Tor hinaus sammelte er noch einen zweiten Scorerpunkt ein. Denn die Hereingabe, die Raffael im zweiten Versuch zum 2:0 ins Tor stocherte, die kam auch von Herrmann (14.).
Startelf gespielt, Tor geschossen, Tor vorbereitet — das war die herrmannsche Bilanz des Tages. Er war der Faktenlage zufolge Borussias Matchwinner. "Ich habe ja schon öfter gesagt, dass ich da bin, wenn ich gebraucht werde, das habe ich heute wieder gezeigt", sagte Herrmann. "Es war eine gute Erfahrung, mal wieder von Anfang an zu spielen", sagte Herrmann.
Zuvor war er in der Liga dreimal eingewechselt worden. In der vergangenen Saison hatte er kein Spiel verpasst, nun gibt es André Hahn, den Borussia vom FC Augsburg holte, und der war meist erste Wahl auf der rechten Außenbahn. Nun in Paderborn bekam Hahn eine Pause, er kam in der Schlussphase für Herrmann. "Patrick braucht immer etwas Zeit, um in eine Saison hereinzukommen", stellte Lucien Favre zuletzt fest. "Aber jetzt ist er wieder gut drin", fügte der Schweizer an.
In Paderborn belegte Herrmann des Trainers Aussage mit einer starken Leistung. Fast hätte der 23-Jährige für weitere Tore gesorgt, doch zunächst schoss er freistehend am Ziel vorbei, dann war sein Pass auf Traoré, der nach der Pause freie Bahn zum Tor hatte, einen Hauch zu wenig temperiert, Paderborns Torwart Kruse schnappte Traoré den Ball vom Fuß, bevor der richtig herankam. "Mit dem Tor und der Vorlage ist es gut gelaufen, aber ich hätte noch mehr aus dem Spiel machen können. Wenn man aber nicht so im Spielrhythmus drin ist, wie ich gerade, dann können solche kleinen Fehler passieren", sagte Herrmann.
Borussias Fans nahmen es ihm nicht krumm, dass er nicht noch effektiver war. Als Herrmann in der 69. Minute ausgewechselt wurde, bekam er Sonderapplaus aus der kleinen Gästekurve der Benteler-Arena. Herrmann klatschte zurück und war später natürlich auch dabei, als es nach dem 2:1 sie Sieger-Welle vor den Fans gab. Herrmann verließ als einer der letzten Borussen das Stadion, er genoss seinen Erfolg.
