1:0-Heimsieg gegen Paderborn Hoffenheim baut Startrekord aus

Sinsheim · 1899 Hoffenheim bleibt weiter ungeschlagen und Bayern München auf den Fersen. Kevin Volland sicherte mit seinem ersten Saisontor den Sieg gegen den SC Paderborn.

TSG Hoffenheim - SC Paderborn
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Wenn 1899 Hoffenheim nicht bald rasiert wird, kann Kevin Volland in zwei Monaten als Weihnachtsmanns auftreten. "Der Bart bleibt - bis wir zum ersten Mal verlieren", sagte der vollbärtige Kapitän der deutschen U21, nachdem er die TSG zum 1:0 (0:0) gegen den SC Paderborn geschossen hatte. Dank des ersten Saisontores von Volland bleiben die Hoffenheimer (17 Punkte) Spitzenreiter Bayern München auf den Fersen.

Und obwohl bei den Kraichgauern der Begriff "Topteam" auf dem Index steht, verplapperte sich Volland im Hochgefühl des Erfolgs ein wenig. "Diese Spiele muss man gewinnen, wenn man oben dabeibleiben will", äußerte der 22-Jährige, der erst kurz vor der WM aus dem deutschen Kader gestrichen worden war. Da war es also: Hoffenheim will oben bleiben - und nach zehn Partien ohne Niederlage (Klubrekord) wurde es für dieses Eingeständnis auch Zeit.

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Da nutzte es auch nichts, dass Volland kurz darauf zurückruderte. "Da müsste man eine schöne Strafe zahlen", antwortete der 22-Jährige auf die Frage, was denn passieren würde, wenn jemand bei der TSG die Europa League als Ziel ausrufen würde. "Aber so weit denken wir auch nicht, vor zwei Jahren sind wir schließlich fast abgestiegen", sagte Volland, der das obligatorische "Zicke-Zacke" von Mäzen Dietmar Hopp in der Kabine wegen seines Interview-Marathons verpasste.

Auch das Lob seiner Bosse bekam der Offensivspieler, der aufgrund von Rückenproblemen zu Saisonbeginn erst langsam in Form kommt, nicht mit. "Ich hatte bei Kevin nie den Ansatz von Bedenken. Das Tor wird ihm sicher noch zusätzlich gut tun", sagte Trainer Markus Gisdol, der nicht an der Rückkehr seines Schützlings in die Nationalmannschaft zweifelt: "Er steht ja nach wie vor im Rampenlicht."

Für Sportdirektor Alexander Rosen war Volland, der in der 73. Minute den entscheidenden Treffer erzielte, ein "ständiger Unruheherd". Er habe ihm angemerkt, dass er "seinen persönlichen Torbock umstoßen will". Wie lange Volland und der konstant starke Brasilianer Roberto Firmino, der erstmals ins Nationalteam seines Heimatlands berufen wurde, noch in Hoffenheim jubeln werden, bleibt aber fraglich.

"Ich sage es nochmal: Beide werden ihre Karrieren sicher nicht bei uns beenden. Kurzfristig ist das aber kein Thema", äußerte Rosen: "Man sieht doch, dass man in Hoffenheim deutscher und brasilianischer Nationalspieler werden kann." Volland selbst sagte mit Blick auf die Nationalmannschaft lediglich, dass "es schön für mich ist, wenn an mich gedacht wird".

Ein anderer TSG-Nationalspieler war dagegen froh, dass nach der Partie vor 25.712 Zuschauern kaum noch an ihn gedacht wurde. Sebastian Rudy traf in der 5. Minute vom Elfmeterpunkt nur den Pfosten - Volland war zuvor gefoult worden. Insgesamt landete der Ball während der 90 Minuten viermal (dreimal Hoffenheim, einmal Paderborn) am Pfosten.

Am Ende stand ein hart erkämpfter Arbeitssieg für die Gastgeber, die nach dem Pokalspiel am Mittwoch gegen Zweitligist FSV Frankfurt vor einem echten Härtetest stehen: Am kommenden Spieltag müssen die Hoffenheimer bei Borussia Mönchengladbach antreten.

Die Paderborner treffen auf Hertha BSC. Trotz der Niederlage kann der Aufsteiger mit breiter Brust gegen die Berliner antreten. Denn wie Trainer Andre Breitenreiter zu Recht anmerkte, stellte der SCP (12 Punkte) seine Konkurrenzfähigkeit erneut unter Beweis. Ein Remis wäre nicht völlig unverdient gewesen.

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