Freiburg ganz gelassen Thriller in Hannover: 96 schwört sich im Kino ein

Hannover · Hannover 96 hat seine Profis vor dem Endspiel gegen den SC Freiburg ins Kloster geschickt. Die Breisgauer verzichteten dagegen auf besondere Maßnahmen.

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Knallharte Duelle Mann gegen Mann, jede Menge Action und Spannung bis zum Happy End: Als sich Lars Stindl und Co. mit einem gemeinsamen Kinobesuch in Gütersloh auf ihr Endspiel gegen den SC Freiburg einschworen, flimmerte das perfekte Drehbuch für den Abstiegsthriller am Samstag über die Leinwand.

"Run all night" - so der Titel des Films - soll auch das Motto für die 96er werden. Erst müssen die Niedersachsen die schwerste Probe seit Jahren bestehen, danach könnte die ganze Stadt zur Party-Zone werden.

"Ich glaube an mein Team", sagte Trainer Michael Frontzeck, der seine Mannschaft vor dem Duell mit den Breisgauern drei Tage lang in Ostwestfalen abschottete. In der Klosterpforte in Harsewinkel-Marienfeld entzogen sich die 96er dem Rummel vor dem entscheidenden 34. Saisonspiel am Samstag (15.30 Uhr/im Live-Ticker). "Man kommt hier zur Ruhe und kann vernünftig schlafen - und Schlafen ist die beste Regeneration von allen", meinte Frontzeck, der drei Tage lang Geheimtraining anordnete.

Das brachten die Trainerwechsel den Klubs
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Die 96er, die bei einem Sieg die Klasse halten, können sich wie Liam Neeson im Kino-Film auf furchtlose Gegner einstellen. Gestärkt von jahrelanger Erfahrung im Abstiegskampf, verzichteten die Freiburger auf besondere Maßnahmen. "Wir gehen es so an wie zuletzt", sagte Trainer Christian Streich: "Wenn wir mehr machen würden, wird alles vergiftet. Da möchten wir nicht hinkommen."

90 Minuten Ausnahmezustand, mental wie physisch, warten im Finale auf die Spieler beider Klubs. Die Bedeutung der Partie ist riesengroß. Freiburg will den vierten Gang in die 2. Liga verhindern, für die 96er wäre es bereits der fünfte Abstieg, einer der angesichts von Transferausgaben im zweistelligen Millionenbereich besonders wehtun würde. Doch die Verantwortlichen geben sich vergleichsweise gelassen, versuchen die Brisanz der Partie nicht noch zu erhöhen.

Auch für den Fall eines Abstiegs sei der Klub gerüstet, erklärte der mächtige Präsident Martin Kind zuletzt: "Wir haben eine wirtschaftlich stabile Basis mit genügend Eigenkapital und Liquidität." Doch der 71-Jährige setzt auf die Retter-Qualitäten von Frontzeck und stellt dem 20 Jahre jüngeren Coach im Erfolgsfall eine Weiterbeschäftigung in Aussicht. "Es spricht nichts dagegen", sagte Kind am Donnerstag bei einer Talkrunde der Neuen Presse.

Das Abstiegs-Barometer
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Foto: ap

Frontzeck setzt derweil alles daran, seiner Elf nach dem 2:1 beim FC Augsburg weiter Selbstvertrauen einzuimpfen. Kerzen habe er im Kloster nicht angezündet. Doch auch der Sportclub kommt mit breiter Brust, schlug das Streich-Team in der Vorwoche doch den deutschen Rekordmeister Bayern München mit 2:1. Und in Hannover reicht ja sogar ein Unentschieden, um die Klasse zu halten.

(sid)
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