Hertha - Bremen 0:1 Kruse knackt die heimstarke Hertha

Berlin · Werder Bremen ist im Abstiegskampf der Bundesliga ein Befreiungsschlag gelungen. Die couragierte Mannschaft von Trainer Alexander Nouri setzte sich bei Hertha BSC verdient mit 1:0 (1:0) durch und fügte den schwachen Berlinern, die zuvor sechsmal in Serie zu Hause gewonnen hatten, die erste Heimniederlage der Saison zu. Bremen kletterte durch den vierten Sieg um einen Rang auf Platz 13.

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Foto: afp, oa

Während Werder dank des Treffers von Max Kruse (41.) den zweiten Erfolg in Serie feierte, ist der beeindruckende Lauf der Hauptstädter von Coach Pal Dardai im Olympiastadion beendet. Hertha (27 Punkte) bleibt zwar weiterhin Dritter, verlor durch die dritte Saison-Niederlage aber wichtige Zähler auf den neuen Spitzenreiter Bayern München, der Aufsteiger RB Leipzig (beide 33) ablöste.

"Die Niederlage war verdient. Ich habe eine erste Halbzeit gesehen, in der wir keine Ordnung hatten. Wir hatten keine gute Tagesform. Ich schaue nicht auf die Statistik. Wir müssen die Niederlage akzeptieren und weitermachen", sagte Dardai bei Sky.

Vor 51.337 Zuschauern agierten beide Mannschaften zu Beginn äußerst zögerlich. Die Gastgeber hatten zunächst die Kontrolle über das Spiel, zwingende Chancen konnten sie sich jedoch lange nicht erspielen - obwohl ein wichtiger Stammspieler zurückkehrte. Der genesene Vladimir Darida gehörte erstmals seit September wieder zur Startelf.

Bei den Bremern stand der Ex-Herthaner Jaroslav Drobny im Tor, der unter der Woche noch mit Wadenproblemen pausiert hatte. Der 37-Jährige verlebte bis zur Halbzeit einen recht ruhigen Tag, während sein Gegenüber Rune Jarstein mehrmals in höchster Not retten musste. Der Berliner Keeper vereitelte die größte Möglichkeit der Gäste durch den starken Routinier Claudio Pizarro (36.).

Fünf Minuten später war der Norweger jedoch machtlos. Abwehrspieler Niklas Stark leistete sich einen dicken Fehler und verlor den Ball leichtfertig unmittelbar vor dem eigenen Strafraum. Kruse nutzte den Patzer des U21-Nationalspielers zur verdienten Führung, die Herthas Kapitän kurz vor der Pause fast noch ausgeglichen hätte. Allerdings traf Vedad Ibisevic aus der Distanz nur den Pfosten.

Nach der Pause blieben die Bremer trotz der Führung auffällig agil, waren im entscheidenden Moment meist einen Schritt schneller und eroberten sich so viele Bälle im Mittelfeld. Die Berliner hingegen rannten in vielen Situationen nur hinterher, die zuletzt so überzeugenden Offensivkräfte Salomon Kalou und Ibisevic hatten aufgrund der fehlenden Unterstützung ihrer Mitspieler zu wenige Möglichkeiten und blieben weitestgehend glücklos.

Durch die Einwechslungen von Mitchell Weiser, der zuletzt drei Spiele pausieren musste, und Julian Schieber erhöhte Dardai in der Schlussphase den Druck der Gastgeber, doch die besseren Chancen hatte weiter Bremen. Dem starken Jarstein war es zu verdanken, dass es nicht noch deutlicher wurde. Zumindest Valentin Stocker (77.) hatte jedoch noch die Gelegenheit zum Ausgleich.

(sid)
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