Das Spiel

Fortuna gegen Arminia Bielefeld (Sonntag, 13.30 Uhr, Air-Berlin-World) ist das Duell des Tabellenachten (45 Punkte, 41:35 Tore) gegen die als Absteiger feststehende Arminia (16 Punkte, 25:60 Tore). Die seit zwölf Spielen daheim ungeschlagenen Gastgeber können mit einem Sieg Hertha BSC als beste Heimmannschaft ablösen. Die Ostwestfalen haben nur eine von 14 Auswärtspartien der laufenden Saison gewonnen (2:1 in Duisburg am 25. Spieltag) und auf fremden Plätzen erst neun Treffer erzielt.

Das Hinspiel

Fortuna setzte sich im November 2010 auf der Alm souverän 2:0 durch. Bereits nach einer Viertelstunde stand das Endergebnis nach einem Doppelpack von Thomas Bröker innerhalb von nur 132 Sekunden auf der Anzeigetafel. Von Beginn an waren die Düsseldorfer mit deutlich größerem Selbstbewusstsein zu Werke gegangen. Bröker scheiterte in der neunten Minute zunächst freistehend vor Keeper Dennis Eilhoff. Seine zweite Möglichkeit nutzte Bröker aber fünf Minuten später im Nachstochern zur Führung. Den nächsten Angriff schloss der gebürtige Emsländer mit dem zweiten Treffer per Kopf ab. Zu beiden Toren hatte Patrick Zoundi die Vorarbeit geleistet.

Stärken und Schwächen

Arminia fehlte von Saisonbeginn an der mannschaftliche Zusammenhalt. Trainer Christian Ziege scheiterte daran, die 15 neuen Spieler, die der Verein im Sommer geholt hatte, zu einem Team zu formen. Auch mit dem neuen Trainer Ewald Lienen wurde es spielerisch nicht besser. In der Winterpause investierte der Klub trotz knapper Kasse erneut kräftig in neue Spieler: Sieben Zugänge präsentierte der Coach zu Rückrundenbeginn. Eine Trendwende brachte die Konzeptlosigkeit nicht. 38 Spieler hat Arminia während der laufenden Saison bereits eingesetzt. Die große Schwäche ist der Angriff, der während der Hinrunde nur zwölf Treffer zustande brachte. Beste Schützen sind Sebastian Heidinger und der im Januar verpflichtete Josip Tadic mit je fünf Treffern.

Besonderes

Die von der Insolvenz bedrohten Bielefelder beantragten in der vergangenen Woche bei der DFL 1,2 Millionen Euro aus dem mit zehn Millionen Euro gespeisten Sicherungsfonds der Liga, um die laufende Saison ordnungsgemäß beenden zu können. In dieser Woche entsprach der Ligavorstand dem Antrag der Ostwestfalen, die nun in der Lage sind, die ausstehenden Gehälter zu bezahlen. Der Klub ist insgesamt mit 27,1 Millionen Euro verschuldet. Mit der Gewährung des Kredites tritt ein Drei-Punkte-Abzug in Kraft. Arminia ist damit auch rechnerisch nicht mehr vor dem Abstieg zu bewahren.

Der Trainer

Ewald Lienen kehrte am 7. November 2010 als Nachfolger von Trainer Christian Ziege zum zweiten Mal zu seinem Heimatverein zurück. Der 57-Jährige hatte seine Profikarriere in Bielefeld begonnen und dort von 1974 bis 1977 in 96 Spielen 24 Tore erzielt. Nach einem dreijährigen Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach schloss er sich am 1. Juli 1981 für zwei weitere Jahre der Arminia an. Seine Trainerlaufbahn begann er im März 1993 bei den Amateuren des MSV Duisburg. Mit dem Zweitliga-Team der Zebras stieg Lienen 1993 in die Bundesliga auf. Ihm gelang dieser Erfolg noch ein weiteres Mal: Auch den 1. FC Köln führte er 2000 in die Bundesliga.

Die direkten Vergleiche

Fortuna gewann gegen Bielefeld elf von 27 Partien und ging neunmal als Verlierer vom Platz. Sieben Partien endeten unentschieden. Auf eigenem Platz ist die Bilanz deutlicher: Fortuna setzte sich in acht von 13 Partien durch und spielte zweimal Remis. Die Düsseldorfer verloren auf eigenem Platz nur zweimal gegen Arminia: Zuletzt am 2. Mai 1997 mit 1:2 (1:0). Nach der Halbzeitführung durch einen Treffer von Igor Dobrovolski (40.) drehten die Bielefelder Billy Reina (70.) und Stefan Kuntz (78.) den Spieß um.