Fortuna Düsseldorf Azzouzi: "Man muss ja auch ein wenig Lebensfreude haben"

Düsseldorf · Auch knapp eine Woche nach den Anschlägen in Paris wird das Zweitliga-Duell zwischen Fortuna Düsseldorf und dem MSV Duisburg am Freitag (18.30 Uhr/Live-Ticker) vom Terror überschattet. Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi fand in der Pressekonferenz vor der Partie ehrliche Worte dazu.

 Rachid Azzouzi, Frank Kramer und Peter Hermann (von l. nach r.) nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli.

Rachid Azzouzi, Frank Kramer und Peter Hermann (von l. nach r.) nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli.

Foto: Falk Janning

Auch knapp eine Woche nach den Anschlägen in Paris wird das Zweitliga-Duell zwischen Fortuna Düsseldorf und dem MSV Duisburg am Freitag (18.30 Uhr/Live-Ticker) vom Terror überschattet. Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi fand in der Pressekonferenz vor der Partie ehrliche Worte dazu.

Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Offenbar war das mal. Nachdem am Freitagabend während des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland mehrere terroristische Anschläge rund um das Stadion und in Paris verübt wurden, steht diese Aussage auf der Kippe. Das Testspiel der DFB-Elf gegen die Niederlande in Hannover sollte eigentlich am Dienstag stattfinden, <u>wurde aber wegen einer "konkreten Bedrohung" kurzfristig abgesagt</u>.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) gab nun immerhin bekannt, dass der Bundesliga-Spieltag am kommenden Wochenende wie geplant stattfinden wird. Auch bei der Fortuna waren die Anschläge der Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) in der französischen Hauptstadt ein Thema. Ob die Ereignisse in Paris und Hannover die Mannschaft beeinflusst haben? "Ob es sie beeinflusst, weiß ich nicht. Aber Thema ist es natürlich — ganz klar. Beschäftigen tut es jeden von uns, da gibt es keine Ausnahme", sagt Trainer Frank Kramer.

Auch Azzouzi nimmt zu den Aktionen und deren Auswirkungen auf den Fußball Stellung: "Wir hatten im Vergleich zu anderen Ländern ein großes Sicherheitsgefühl. Wir müssen schauen, dass wir auch weiterleben." Der gebürtige Marokkaner erklärte zwar, dass die Terror-Aktionen "sehr schlimm" gewesen seien, aber das Leben müsse weitergehen. "Es gibt ja Weihnachtsmärkte, Konzerte, etc — was willst du denn da machen? Du kannst da ja nicht jedes Mal 1000 Polizisten aufstellen. Ein Mensch kann nicht leben, wenn er immer Angst hat. Warum soll ich denn immer an das Negative denken? Man muss ja auch ein wenig Lebensfreude haben", resümierte Azzouzi recht emotional.

Im Spiel gegen den MSV am Freitag wird es zwar erhöhte Sicherheitsmaßnahmen geben, allerdings aus einem anderen Grund. "Wir haben das abgesprochen und da es eh ein Hochsicherheitsspiel ist, vertrauen wir den Maßnahmen, die sowieso schon getroffen wurden", erklärt Azzouzi und fügt noch an: "Wir konzentrieren uns bestmöglich auf den Fußball."

(cfk)
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