1:2 in Bielefeld Sobottka-Foul kostet Fortuna einen Punkt

Fortuna verliert bei Arminia Bielefeld mit 1:2 (1:1). Kurz vor dem Ende foult Marcel Sobottka im Strafraum und sieht "Gelb-Rot". Der eingewechselte Fabian Klos verwandelt den Elfmeter für die Gastgeber.

Fortuna Düsseldorf: Marcel Sobottka verursacht entscheidenden Elfmeter
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Sobottka verursacht entscheidenden Elfmeter

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Foto: dpa, frg kde

Es war ein schwaches Zweitligaspiel, das sich Arminia Bielefeld und Fortuna Düsseldorf lieferten, eines von jener Sorte, das keinen Sieger verdient hat. Vor 15.645 Zuschauern gab es letztlich aber doch noch einen, und der hieß Arminia. Ein Foulelfmeter des eingewechselten Torjägers Klos brachte den stark abstiegsbedrohten Bielefeldern den 2:1-Erfolg und Fortuna die Erkenntnis, dass der Kampf um den Klassenerhalt für sie doch noch nicht gewonnen ist. "Was wir geboten haben, war spielerisch stark enttäuschend", sagte Angreifer Rouwen Hennings. "Ich habe selten einen klareren Elfmeter gesehen", kommentierte er ehrlich.

Madlung und Iyoha kommen rein

Für das Gastspiel in der Schüco-Arena zauberte Trainer Friedhelm Funkel einen alten Bekannten aus dem Hut: Alexander Madlung, in der Hinrunde noch Fortunas Abwehrchef, feierte wegen Robin Bormuths Knöchelverletzung nach etlichen Partien im zweiten Glied sein Comeback in der Innenverteidigung.

So kam es also doch nicht zum von vielen erwarteten Debüt André Hoffmanns in der Startelf. Der Winterzugang von Hannover 96 nahm ebenso auf der Bank Platz wie Christian Gartner, da Emmanuel Iyoha als Ersatz für den gesperrten Kapitän Oliver Fink den Vorzug vor dem Österreicher erhielt.

Zum Entsetzen der 1000 Düsseldorfer Fans erwies sich Funkels erste Personalentscheidung bereits nach zehn Minuten als falsch. Bei einem Steilpass auf Arminia-Angreifer Andreas Voglsammer stand Madlung im Nirgendwo, so dass nur das beherzte Herauslaufen von Torhüter Michael Rensing den frühen Rückstand verhinderte.

Allerdings nur für wenige Augenblicke, denn in der Folge kam es zu einem Freistoß für die Bielefelder fast von der linken Seitenauslinie. Tom Schütz schlug den Ball herein, erneut machte Madlung — der die Kugel tatenlos passieren ließ — eine unglückliche Figur, und schon hieß es 1:0. Julian Börner jubelte, als habe er den Ball vor dem Einschlag in der langen Ecke noch berührt, wahrscheinlich hätte Schütz‘ Freistoß jedoch ohnehin den Weg ins Tornetz gefunden.

Ayhan sorgt für den Ausgleich

Das Schlimmste an diesem Zwischenstand: Er war absolut verdient, Fortuna war damit sogar noch sehr gut bedient. Die Gäste produzierten reihenweise Fehlpässe, verloren die Bälle im Aufbauspiel, standen falsch und blieben selbst ungefährlich, was unterm Strich eine rundum unzureichende Leistung bedeutete.

Glück hatten sie zudem, dass Schiedsrichter Timo Gerach keinen Strafstoß verhängte, als Reinhold Yabo über Rensing stürzte. Zwar fädelte der Armine absichtlich ein und hob auch noch ohne Not früh ab — viele Referees hätten dennoch auf Elfmeter und möglicherweise Platzverweis für den Torhüter entschieden.

Beinahe ein Witz, dass die Funkel-Truppe dennoch mit einem Unentschieden in die Pause gehen durfte. Ihlas Bebou, neben Rensing in der ersten Hälfte der einzige Fortune mit Normalform, hatte seine Kollegen mit einem Heber an den rechten Pfosten offenbar geweckt (39.) und die Ostwestfalen geschockt.

Die plötzliche Verwirrung bei den Gastgebern nutzte Bebou Sekunden später zu einer präzisen Hereingabe auf Kaan Ayhan, der zum 1:1 einschob — ein äußerst schmeichelhafter Spielstand zu diesem Zeitpunkt. Für den türkischen Nationalspieler war es der erste Treffer im Fortuna-Trikot und sein erstes Pflichtspieltor seit fast drei Jahren (im Mai 2014 für Schalke 04 gegen den SC Freiburg).

Sobottka leistet sich ein dummes Foul

Ein wenig besser wurde es aus Sicht der Rot-Weißen nach dem Seitenwechsel, doch war nicht abschließend auszumachen, ob das an einer wirklichen Steigerung oder eher an der zunehmenden Nervosität der stark abstiegsbedrohten Bielefelder lag. Auf jeden Fall bekam Fortuna etwas mehr Zugriff, geriet nicht mehr gar so oft in Bedrängnis wie zuvor.

Bis neun Minuten vor dem Abpfiff, als Marcel Sobottka sich ein dummes Foul an Börner leistete und es doch noch den Elfmeter gab. Fabian Klos verwandelte eiskalt und brachte die Düsseldorfer damit doch wieder in gefährliche Nähe der Abstiegszone.

Das Einzige, was an diesem aus Düsseldorfer Sicht schwarzen Spätnachmittag positiv war, war das Abschneiden der Konkurrenz. St. Pauli schaffte trotz 75 Minuten Überzahl gegen Sandhausen nur ein 0:0, Karlsruhe und Würzburg trennten sich 1:1.

(jol)
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