WM in Kanada DFB-Frauen holen zu 31 Prozent den Titel

Die deutschen Fußball-Frauen sind mit einem Kantersieg in die WM in Kanada gestartet. Das 10:0 gegen die Elfenbeinküste war ein lockerer Aufgalopp, die nächsten Gegner werden schwieriger. Am Ende holt die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes aber den Titel – jedenfalls, wenn es nach der Seite "FiveThirtyEight" geht.

Die höchsten Siege in der Geschichte der Frauen-WM
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Foto: ap

Die deutschen Fußball-Frauen sind mit einem Kantersieg in die WM in Kanada gestartet. Das 10:0 gegen die Elfenbeinküste war ein lockerer Aufgalopp, die nächsten Gegner werden schwieriger. Am Ende holt die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes aber den Titel — jedenfalls, wenn es nach der Seite "FiveThirtyEight" geht.

Statistik-Nerd Nate Silver und seine Kollegen haben ausgerechnet, wie hoch die Chancen der einzelnen Teams bei der Endrunde sind, um am Ende tatsächlich den Titel holen zu können. Silver, Erfinder der Internetseite "FiveThirtyEight" und einer der anerkanntesten Statistiker in den USA, haben für ihre Voraussage jedes Team bewertet. Dazu wurden alle Spiele seit 1971 — mehr als 8000 — ausgewertet, um den sogenannten WSPI (Women's Soccer Power Index) zu errechnen. Dabei wurden unter anderem Ergebnisse, Gegner, Wettbewerb, Tore und Gegentore in die Berechnung mit einbezogen. Beispiel: China hatte 1999 noch einen höheren WSPI als heute, weil es damals im WM-Finale gegen die USA stand.

Heraus kommt eine Vorhersage für das Turnier, die kaum überrascht. Deutschland (WSPI 95,9) wird demnach mit einer Wahrscheinlichkeit von 31 Prozent Weltmeister, gefolgt von den USA (WSPI 95,4) mit 28 Prozent. Erst auf Platz drei folgt Japan (WSPI 92,6). Die Wahrscheinlichkeit, dass der Titelverteidiger in diesem Jahr erneut triumphiert, liegt bei nur neun Prozent.

"Alles Quatsch, entschieden wird auf dem Platz", denken Sie nun wahrscheinlich. Doch Silver und sein Team haben mit ihren Vorhersagen schon desöfteren ins Schwarze getroffen. Bei der US-Wahl 2008 sagte Silver 49 von 50 Bundesstaaten richtig voraus. Das renommierte "Time Magazine" wählte ihn im Jahr darauf zu den 100 wichtigsten Menschen der Welt. Vier Jahre später lag die Trefferquote dann bei 100 Prozent: 2012 sagte er 50 von 50 Bundesstaaten richtig voraus.

Der Bestseller-Autor hatte auch vor der Männer-WM im vergangenen Jahr die Wahrscheinlichkeit auf den Titelträger errechnet. Von den ersten vier Teams, die Silver in seiner Liste vorne sah, standen drei im Halbfinale. Lediglich Spanien fehlte, die Iberer verpassten sogar das Achtelfinale und schieden bereits in der Gruppenphase aus. Brasilien, Argentinien und Deutschland hatte Silver auf dem Zettel, die Niederlande als vierter Halbfinalist war bei Silver nur Elfter. Die Gastgeber waren mit 45 Prozent Silvers Favorit, gefolgt von Argentinien (13 Prozent) und Deutschland (11 Prozent). Am Ende holte Deutschland bekanntlich den vierten WM-Titel.

Wem das immer noch nicht reicht: Die Chancen der Golden State Warriors, letztmals 1975 Champion, auf den Titel in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga bezifferte "FiveThirtyEight" vor der Saison mit 16,2 Prozent. Damit waren die Warriors Silvers Top-Favorit. Jetzt stehen sie im Finale.

Die Chancen darauf, dass die deutsche Frauen die Gruppenphase überstehen, liegen laut "FiveThirtyEight" übrigens bei 99,9 Prozent. Nach dem deutlichen Sieg gegen überforderte Ivorer zweifelt niemand mehr daran.

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