Champions League Meyer schießt Schalke ins Achtelfinale

Maribor · Der eingewechselte Nachwuchsmann entscheidet das Spiel in Maribor mit seinem Treffer zum 1:0-Endstand.

Max Meyer schießt FC Schalke 04 ins Achtelfinale
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Meyer schießt Schalke ins Achtelfinale

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Max Meyer hat Schalke 04 im Millionenspiel der Champions League gehalten. Das von Trainer Roberto Di Matteo zunächst auf die Bank verbannte Talent schoss die Königsblauen im letzten Gruppenspiel beim Außenseiter NK Maribor zum 1:0 (0:0)-Erfolg, der Schalke dank der Schützenhilfe des FC Chelsea den Einzug ins Achtelfinale bescherte. Da der Gruppensieger aus London gegen Sporting Lissabon 3:1 (2:0) gewann, zog Schalke als Zweiter der Gruppe G in die K.o.-Runde ein.

Der 19-jährige Meyer sorgte mit seinem Treffer nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung dafür, dass die Schalker zum dritten Mal in Serie und zum fünften Mal insgesamt die Runde der letzten 16 erreichten. Durch das Überwintern in der Champions League haben die Gelsenkirchener weitere Einnahmen in Höhe von mindestens sechs Millionen Euro sicher.

Gegen den slowenischen Meister, dessen gesamter Kader so viel wert ist wie ein einziger Schalker Starspieler, versuchte der Bundesliga-Vierte in der Offensive lange Zeit zu wenig. Die Gäste hatten aber auch Pech, als Klaas-Jan Huntelaars Schuss an den Innenpfosten von der Linie gekratzt wurde. Auf der Gegenseite hatte allerdings Atsuto Uchida ebenfalls zweimal auf der Linie geklärt.

Di Matteo, der erneut auf neun verletzte Spieler verzichten musste, vertraute den 4:0-Siegern von Stuttgart - mit einer Ausnahme. Für Meyer rückte Marco Höger ins Mittelfeld. Der sei "frisch", weil er zuletzt in der Bundesliga gesperrt war, rechtfertigte der Coach seinen Wechsel. Erstmals in der Champions League ließ Di Matteo im 3-5-2-System spielen, mit dem die Schalker in der Bundesliga zuletzt drei Siege in Serie mit 11:3 Toren geholt hatten. Über die Millionen, die auf dem Spiel standen, wollte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies während der Zitterpartie nicht nachdenken. "Lassen wir das Geld mal außen vor. Wir wollen weiterkommen, es geht um die Ehre", sagte er.

Im kleinsten Stadion der Champions League, in dem zuvor weder Sporting Lissabon noch der FC Chelsea gewonnen hatten (beide 1:1), bemühte sich Schalke um Spielkontrolle. Nach vorne lief zunächst wenig, zu ungenau waren die Pässe in der gegnerischen Hälfte. Daran änderte auch die Nachricht von Chelseas 1:0 gegen Lissabon nichts. Maribor war zunächst das aktivere Team, Schalke-Keeper Ralf Fährmann musste bei einem Schuss von Tavares eingreifen. Ein Kopfball von Tranquillo Barnetta über das Tor war die erste nennenswerte Offensivaktion der Königsblauen, lange Zeit aber auch die einzige.

Während in London mit dem 2:0 alles nach Plan lief, hatte Schalke Glück, nicht in Rückstand zu geraten: Erst rettete Uchida nach einem Kopfball von Zeljko Filipovic auf der Linie, dann noch einmal beim Nachschuss von Tavares. Kurz vor der Pause verstärkten die Gäste ihre Offensivbemühungen, blieben im Abschluss aber harmlos.

Huntelaar schloss zunächst vor der Pause überhastet ab, dann tanzte nach dem Seitenwechsel der Ball nach seinem Schuss auf der Linie. Danach wurde Schalke stärker und Meyers große Stunde schlug: Einen Abpraller schoss der für Barnetta aufs Feld gekommene Joker aus 13 Metern ins Tor und erzielte seinen ersten Europapokal-Treffer.

"Wir haben in der Abwehr sehr gut gestanden, deshalb war der Sieg auf jeden Fall verdient", sagte Kapitän Benedikt Höwedes.

(sid)
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