Die Nerven flattern Frühes Achtelfinal-Aus für Kerber und Lisicki in Montreal

Montreal · Für Angelique Kerber und Sabine Lisicki ist in Montreal bereits im Achtelfinale Schluss - und das, obwohl beide im Entscheidungssatz mit einem Break vorn lagen.

Lisicki scheidet im Viertelfinale aus
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Erst Serena, jetzt Venus - beide Williams-Schwestern innerhalb von einer Woche waren für Angelique Kerber einfach zu viel. Nachdem Deutschlands beste Tennisspielerin im Finale von Stanford am vergangenen Sonntag trotz 5:1-Führung im ersten Durchgang gegen Serena verloren hatte, war beim WTA-Masters in Montreal gegen deren ältere Schwester Venus überraschend im Achtelfinale Endstation, trotz erneuter Führung. Die Nerven der Weltranglistensiebten hielten nicht - wie auch bei Sabine Lisicki.

2:1 Break vor hieß es für Lisicki und Kerber im Entscheidungssatz - trotzdem mussten beide in Montreal ihre Koffer packen. Lisicki verlor nach 1:42 Stunden mit 1:6, 6:3, 3:6 gegen die an Position drei gesetzte Polin Agnieszka Radwanska, Kerber unterlag bei dem Hartplatz-Turnier gegen die frühere Weltranglistenerste Williams in einem hochklassigen Duell nach 2:25 Stunden mit 3:6, 6:3, 4:6.

Da half auch kein Lob der Gegnerin: "Je länger das Match dauerte, desto verrückter wurden die Rallyes. Ich denke, das letzte Spiel war einfach nur Wahnsinn", sagte die 34-jährige Williams: "Angelique hatte 15 Breakpunkte. Sie trifft so viele Bälle, ihre Spezialität ist die Verteidigung. Zu wissen, dass ich so lange mithalten kann, ist ein echter Segen für mich."

Die beiden Kontrahentinnen schenkten sich nichts. Williams, die bei vier Teilnahmen seit 1995 noch kein einziges Match bei den Canadian Open gewann, zog im ersten Satz schnell auf 5:0 weg und sicherte sich den Auftaktdurchgang schließlich mit eigenem Aufschlagspiel. Im zweiten Satz wendete sich das Blatt. Plötzlich war es Deutschlands Nummer eins, die 4:0 in Führung lag und sich ihrerseits den Satz mit 6:3 sicherte. Doch im entscheidenden dritten Durchgang flatterten bei der 26 Jahre alten Linkshänderin, die seit fünf Jahren nicht mehr gegen Williams verloren hatte.

Fed-Cup-Kollegin Lisicki offenbarte bei ihrer Dreisatzniederlage im Achtelfinale erneut ihre schlechte Form in dieser Saison. 52 unerzwungene Fehler und sieben Doppelfehler fabrizierte die Wimbledon-Halbfinalistin von 2013 in der Partie. Zu viel gegen die konstant spielende Radwanska, bei der nur 15 "unforced errors" zu Buche standen. Nach einer 2:1-Führung im dritten Satz gewann die 24-Jährige nur noch ein Spiel. Radwanska feierte hingegen eine gelungene Revanche für ihre Halbfinal-Dreisatzniederlage in Wimbledon im letzten Jahr.

Außer den Schlagzeilen um ihren neuen Aufschlagweltrekord von knapp 211 km/h sorgte Lisicki in letzter Zeit sportlich für wenig Schlagzeilen. Insgesamt vier Erstrundenniederlagen kassierte die Weltranglisten-29. 2014 war bereits sechsmal in der zweiten Runde Schluss - ihre beste Saisonleistung ist das Erreichen des Viertelfinals von Wimbledon. Zu wenig für eine Spielerin mit ihrem Talent.

Beiden Spielerinnen steht noch viel Arbeit und hartes Training in den nächsten Wochen bis zum vierten und letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres bevor. Denn die Zeit drängt. Bei den US Open (25. August bis 7. September) müssen die Nerven halten, wollen Kerber und Lisicki für Furore im Big Apple sorgen.

(sid)
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