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Biathlon Peiffer muss sich übergeben und gewinnt trotzdem

Kontiolahti · Arnd Peiffer hat endlich wieder einmal ein Weltcuprennen gewonnen. Dabei erlebte der Biathlet aus dem Harz auf der Strecke die eine oder andere Panne und hatte noch weitere Probleme.

Arnd Peiffer gewinnt Jagdrennen in Kontiolahti
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Peiffer gewinnt Jagdrennen in Kontiolahti

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Foto: rtr, ris/LP

Erst stürzte Arnd Peiffer, dann übergab er sich auch noch - und am Ende jubelte der ehemalige Sprintweltmeister trotzdem über seinen ersten Saisonsieg. "Ich war auf einmal vorne und weiß gar nicht so richtig, wie das ging. Das war ein total kurioses Rennen", sagte Peiffer nach seinem Triumph in der Verfolgung beim Biathlon-Weltcup im finnischen Kontiolahti.

Eigentlich lief am Samstagmittag wirklich alles gegen den 29-Jährigen aus Clausthal-Zellerfeld, doch Peiffer ließ sich von nichts aus der Bahn werfen und feierte auch dank einer fehlerfreien Schießleistung den achten Weltcupsieg seiner Laufbahn. Nach 12,5 km setzte er sich im Zielsprint hauchdünn mit 0,3 Sekunden Vorsprung vor Simon Eder (Österreich/2) durch. Dritter wurde Emil Hegle Svendsen (Norwegen/2).

Dass Peiffer vor allem im letzten Schießen die Nerven behielt, überraschte ihn selbst wohl am meisten. "Mir ging es auf der Strecke nicht besonders gut. Ich hatte Magenprobleme und hatte mit mir zu tun", sagte Peiffer am ZDF-Mikrofon. Beim letzten Stehendschießen sei es besonders schlimm gewesen: "Ich habe schon würgen müssen. Ich musste mich dann auch prompt auf der Geraden übergeben, doch dann ging es wieder."

Für den Routinier, der im Februar mit der Mixedstaffel in Hochfilzen WM-Gold geholt hatte, war es sogar schon das zweite Missgeschick des kräftezehrenden Rennens. Als er auf der vierten Laufrunde etwas trinken wollte, verhakte er sich mit einem Betreuer, stürzte fernab der Fernsehkameras im Wald und verlor unnötig Zeit. "Es lief überhaupt nicht nach Plan", sagte Peiffer, der im Ziel aber schnell wieder lachen konnte.

"Er hatte gar nicht die Mögichkeit, viel nachzudenken"

Weil die Konkurrenz reihenweise patzte und er die Nerven behielt, schaffte es Peiffer zum dritten Mal in diesem Winter auf das Podium. "Wenn es am Ende so ausgeht, ist es sehr gut. Er hatte gar nicht die Möglichkeit, viel nachzudenken, weil er so mit sich selbst beschäftigt war", sagte Bundestrainer Mark Kirchner, der Peiffer für seine "tadellose Leistung am Schießstand" lobte.

Zweitbester Deutscher wurde Roman Rees (Schauinsland/1) auf dem 14. Platz, Sprintweltmeister Benedikt Doll (Breitnau/3) musste sich mit dem 20. Rang begnügen. Florian Graf (Eppenschlag/4) wurde 25. und Debütant Philipp Nawrath (Nesselwang/5) belegte Platz 42.

Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade (Frankreich) verpasste seinen 14. Saisonsieg als Fünfter recht deutlich. Der 28-Jährige leistete sich ungewohnte vier Schießfehler, gewann aber trotzdem die kleine Kristallkugel für den Sieg im Verfolgungs-Weltcup. Anschließend reiste er vorzeitig aus Kontiolahti ab, da seine Frau in der Heimat das zweite gemeinsame Kind erwartet.

Massenstart-Weltmeister Simon Schempp (Uhingen) fehlte wie zuletzt in Pyeongchang krankheitsbedingt, auch Erik Lesser musste am Freitag auf einen Start im Sprint verzichten und konnte somit nicht an der Verfolgung teilnehmen. In dieser Disziplin war der Thüringer vor zwei Jahren in Kontiolahti Weltmeister geworden.

(sid/dpa)
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