Biathlon Hildebrand und Dahlmeier verpassen Podest

Aus dem Hattrick wurde zwar nichts, doch von einem Rückschlag wollte Laura Dahlmeier nicht sprechen. "Das ist kein Sieg, aber es ist kein schlechtes Ergebnis. Ich habe alles gegeben", sagte die Biathlon-Überfliegerin nach ihrem neunten Platz im Einzel von Ruhpolding. Nach ihrem Doppelsieg beim Heim-Weltcup in der Vorwoche waren zwei Schießfehler für die 22-Jährige zu viel.

Laura Dahlmeier – Biathlon-Olympiasiegerin und passionierte Wanderin
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Das ist Laura Dahlmeier

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Foto: dpa/Michael Kappeler

Doch die Partenkirchnerin wusste ohnehin, dass ihr beeindruckender Höhenflug irgendwann enden würde. "Es geht immer bergauf und bergab, aber ich würde jetzt nicht von bergab sprechen", sagte die viermalige Saisonsiegerin. Beim Sieg der fehlerfreien Italienerin Dorothea Wierer war Dahlmeier sogar "nur" zweitbeste Deutsche. Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) verpasste das Podium als Vierte um nur 0,9 Sekunden.

"So richtig ärgere ich mich nicht", sagte aber auch Hildebrand, die sich einen Schießfehler leistete. Sie musste sich der Tschechin Gabriela Soukalova geschlagen geben. In der Vorwoche hatte Hildebrand in eben jenem Duell bei ihrem Sprintsieg noch um 0,3 Sekunden die Nase vorn gehabt: "Das ist schon okay. Ich freue mich, denn ich bin gute Vierte geworden."

Auch Bundestrainer Gerald Hönig war mit den Vorstellungen seiner beiden Top-Athletinnen durchaus einverstanden, ärgerte sich insgesamt aber über ein paar Unkonzentriertheiten am Schießstand. "Leider haben wir im Schießen den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht. Bei den Bedingungen musst du mit Null oder einem Fehler vom Schießstand weggehen", sagte Hönig.

Dahlmeier, vergangene Woche in Verfolgung und Massenstart erfolgreich, ließ bei perfekten Bedingungen zwei Scheiben stehen, kam aber dank der zweitbesten Laufzeit des Tages noch in die Top 10. "Für mich war es heute nicht ganz optimal, aber die Laufleistung passt", sagte Dahlmeier, die vor 9500 Zuschauern in der Chiemgau Arena ungewohnte Schwächen mit der Waffe zeigte. "Gleich mit einem Fehler zu starten, ist natürlich ärgerlich", sagte auch Hildebrand.

Hinter dem Spitzenduo klaffte im Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) eine Lücke. Maren Hammerschmidt (Winterberg) und Vanessa Hinz (Schliersee) kamen mit je zwei Fehlern auf die Plätze 22 und 24. Miriam Gössner verpatzte ihr Comeback in Ruhpolding nach drei Jahren mit sechs Fehlern und Platz 59. Ihren letzten von drei Weltcupsiegen hatte die 25-Jährige aus Garmisch 2013 in den Chiemgauer Alpen gefeiert. Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/2) lief auf Platz 44.

"Ich war letzte Woche krank und beim Schießen instabil", sagte die Südtirolerin Wierer derweil nach ihrem zweiten Karrieresieg, "daher bin ich überrascht, dass es heute so von alleine ging". Zugute kamen ihr die Bedingungen, die Veranstalter hatten den Neuschnee der vorherigen Tage optimal auf der Strecke verteilt, in Ruhpolding herrschte zudem Kaiserwetter. "Nach acht Kilometern dachte ich schon, ich schaffe es nicht mehr, aber jetzt bin ich überglücklich", sagte Wierer.

Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß (Haag) fehlte nach ihrem Haarriss im Steißbein wie geplant beim zweiten Teil der Heimrennen, auch den Massenstart am Samstag wird die 21-Jährige auslassen. "Gesundheit geht klar vor, und ich muss meinem Körper jetzt die Zeit geben, bis die Verletzung vollständig verheilt ist", schrieb Preuß bei Facebook.

Fortgesetzt wird der Weltcup am Freitag (15.30 Uhr/ZDF) mit dem Staffelrennen der Männer. Dabei wird Überflieger Simon Schempp fehlen. Zwar trainierte der achtmalige Weltcupsieger am Donnerstag erstmals wieder, Bundestrainer Mark Kirchner nominierte den von einer Grippe geschwächten Weltmeister jedoch nicht für den Teamwettbewerb. Das deutsche Quartett besteht aus Erik Lesser (Frankenhain), Johannes Kühn (Reit im Winkl), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Benedikt Doll (Breitnau). Die Frauen bestreiten zum Abschluss am Sonntag ihr Staffelrennen.

(sid)
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