Erstmals seit 1993 Zahl der Kfz-Diebstähle steigt wieder

Osnabrück (RPO). Die offizielle Statistik wird im Mai vorgestellt. Vorab berichtet eine Zeitung, dass die Zahl der Autodiebstähle um neun Prozent gestiegen ist. Sie liege wieder nun bei mehr als 40.000. Erstmals seit 1993 sei wieder ein Anstieg zu verzeichnen.

Fünf Tricks moderner Autodiebe
Infos

Fünf Tricks moderner Autodiebe

Infos
Foto: ddp

Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, wurden bundesweit 40.375 Fälle registriert. Im Jahr zuvor waren es noch 37.184. Dies war dem Bericht zufolge der erste Anstieg bei den Kfz-Diebstählen in Deutschland seit 1993. Das Blatt beruft sich auf die Zahlen der Landeskriminalämter für die deutschlandweite Kriminalstatistik, welche im Mai vorgestellt wird.

Zu den Gründen für den Anstieg sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke den Angaben zufolge: "Autodiebe sind inzwischen absolute Spezialisten, die gezielt hochwertige Fahrzeuge stehlen." Selbst moderne Wegfahrsperren von Luxuswagen seien für diese Täter nach einer gewissen Zeit in der Regel kein Hindernis mehr. Eine gängige Masche sei heute zudem das sogenannte Jacking, bei dem die Täter Autoschlüssel aus Wohnungen oder Händlerräumen stehlen, um damit später die Fahrzeuge zu entwenden.

Die nach Erkenntnis der Kriminalisten vielfach von osteuropäischen Banden gesteuerten Auto-Diebstähle verteilen sich nach BKA-Darstellung inzwischen bundesweit. "Weil die Absatz- und Transitländer für gestohlene Fahrzeuge in Osteuropa liegen, waren die ostdeutschen Bundesländer zum Teil besonders betroffen. Heute verteilen sich die Zugriffe aber über das gesamte Bundesgebiet", betonte Ziercke.

In der vergangenen Woche hatte die Zeitung "Die Welt" ebenfalls unter Berufung auf die Kriminalstatistik berichtet, dass der Kfz-Diebstahl vor allem in den Grenzregionen zu Polen und Tschechien zugenommen habe - nach dem Wegfall der Grenzkontrollen im Zuge der Erweiterung des europäischen Schengen-Raumes.

Die Fallzahl sei zum Beispiel in Brandenburg um 30,9 Prozent gestiegen, insbesondere in den grenznahen Städten Eisenhüttenstadt, Forst und Schwedt. In Sachsen lag die Quote demnach mit 32 Prozent noch höher. Allein in Dresden wurden demnach 893 Fahrzeuge gestohlen, 338 mehr als im vorigen Jahr. Auch Bayern habe nach jahrzehntelangen Rückgängen erstmals wieder eine Zunahme beim Autodiebstahl, und zwar um 4,9 Prozent, hieß es.

(apd/kpl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort