Rotbarsch und Aal sind tabu So kaufen Sie Fisch umweltbewusst

Berlin · Von vielen der rund 80 Fischarten, die in Kühltheken angeboten werden, raten Umweltschützer inzwischen ab. Entweder weil die Bestände überfischt sind, oder weil der Fang andere schädliche Folgen für die Umwelt birgt.

Fisch-Einkaufsratgeber nach Greenpeace 2016
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Foto: Vadym Zaitsev/ Shutterstock.com

Käufer sollten dann auf andere Arten ausweichen. Im Kampf gegen die Überfischung der Meere spielt für Tierschutzorganisationen der umweltbewusste Verbraucher eine wachsende Rolle. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Welchen Fisch kann ich bedenkenlos kaufen?

Ohne Gewissensbisse können Verbraucher laut Greenpeace nur noch zu Forelle oder Karpfen greifen. Bei allen anderen Arten muss auf das Fanggebiet geachtet werden, aus dem der Fisch stammt. Es sollte auf Konserven oder an der Fischtheke angegeben sein. Zudem sind Meerestiere aus Öko-Aquakulturen in der Regel unproblematisch.

Bei welchen Arten sollten Verbraucher vorsichtig sein?

Bereits beim beliebten Hering heißt es inzwischen: genau hinschauen. Fänge aus dem Nordatlantik sollten nicht verzehrt werden. Dies gilt auch für Makrelen aus dem Nordostatlantik. Der beliebte Tilapia ist nur empfehlenswert, wenn er aus den USA stammt oder in geschlossen Teichanlagen gezüchtet wurde. Pangasius aus Vietnam darf ebenfalls guten Gewissens verzehrt werden. Dies gilt auch für Kabeljau aus dem Atlantik und Pazifik - für den aus der Ostsee, wo er Dorsch genannt wird, dagegen nicht.

Tabu sind laut Greenpeace zudem alle Thunfischarten außer Bonito und Weißer Thunfisch. Kaltwassergarnelen und Kaisergranat sollten nur aus dem Nordostatlantik stammen und tropische Shrimps aus Thailand oder Bangladesch.

Worauf sollten Verbraucher an der Fischtheke verzichten?

Ganz gemieden werden sollten etwa Aal, Rotbarsch, Seehecht oder die aus Dornhai gefertigten "Schillerlocken". Tabu sind zudem Atlantischer Seelachs, Sprotten, Seezungen, aber auch Schwertfisch und Marlin.

Wo kann ich dann überhaupt noch Fisch kaufen?

Die Empfehlungen der Umweltorganisationen weichen teils voneinander ab. Bioläden sind deshalb meist eine gute Wahl, denn sie bieten nur Fisch an, dessen Kauf vertretbar ist. In Supermarktketten müssen Verbraucher genau hinsehen.

Einen Hinweis auf nachhaltig gefangenen Fisch geben verschiedene Siegel. Etwa das MSC-Siegel: ein weißer Fisch auf blauem Grund mit dem Schriftzug "Marine Stewardship Council" oder das rotumrandete Zeichen "Friends of the Sea" mit einem symbolische Segelschiff auf blauem Grund. Für Zuchtfisch, also Fisch aus Aquakulturen, gelten Ökosiegel wie "Bioland" und "Naturland" als verlässlich.

(AFP/anch/das)
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