Rhein-Hochwasser Pegelstände sollen wieder fallen

Köln/Düsseldorf/Bonn · Die zweite Hochwasserwelle des Jahres erreicht am Samstagmorgen in Nordrhein-Westfalen ihren Höhepunkt. Ob die Schifffahrt erneut eingestellt werden muss, ist noch offen.

 Der Bootssteg am Haus Piwipp in Dormagen steht unter Wasser.

Der Bootssteg am Haus Piwipp in Dormagen steht unter Wasser.

Foto: Carina Wernig

In Köln wird laut Hochwasserzentrale maximal ein Pegelstand von 8,30 Meter erwartet. Dort wurde am frühen Samstagmorgen ein Pegelstand von 8,24 Meter gemessen. Für die Schifffahrt ist die 8,30-Marke die kritische Grenze. Ob der Verkehr auf dem Rhein bei Köln eingestellt werden muss, entscheide das zuständige Schifffahrtsamt kurzfristig, sagte eine Sprecherin am Freitag.

Im Laufe des Samstags werde der Pegelstand voraussichtlich wieder fallen. Hochwasserschutzmaßnahmen wurden in Köln schon in den vergangenen Tagen getroffen. In Kasselberg wurden etwa Stege aufgebaut, im Stadtteil Rodenkirchen ein Hubtor geschlossen.

In Düsseldorf wurden am Freitag die Hochwasserschutztore am Alten Hafen und in Hamm geschlossen. Nach Prognosen des Hochwassermeldezentrums in Mainz wird ein Scheitelpunkt von 7,90 Meter erwartet. Derzeit steht der Rhein bei 7,78 Meter in Düsseldorf.

In Bonn mussten bereits Deichtore geschlossen und bereits unter Wasser stehende Uferstraßen im Bereich der Promenade gesperrt werden. Der Scheitelpunkt wird dort laut Hochwassermeldezentrum in Mainz bei maximal 7,76 Meter erreicht.

Landesregierung will mehr Geld für Deichbau ausgeben

Die Deiche am Rhein haben die Belastungen gut verkraftet, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. In Monheim haben sich durch aufsteigendes Grundwasser große Wasserflächen hinter dem Deich gebildet. Betroffen sind Ackerflächen und ein Landschaftspark. Das sei aber normal, Schäden gebe es nicht, hieß es am Donnerstag. Auch rheinabwärts ist die Lage entspannt.

Nach Angaben des Umweltministeriums wurden am Rhein in NRW nach den Hochwassern Mitte der 1990er-Jahre bis heute insgesamt 225 Kilometer Hochwasserschutzanlagen saniert oder sie sind im Bau.

Bis Ende 2025 sollen alle Anlagen zwischen Monheim und Emmerich auf den heute gültigen technischen Stand gebracht werden. Die NRW-Landesregierung hat im Haushalt 2018 in einem ersten Schritt die Fördermittel für den Hochwasserschutz um 16 Millionen Euro auf 66 Millionen Euro erhöht.

(sef/lnw)
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