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Dormagen Räder-Aktion für Flüchtlinge vorbereitet

Dormagen · Schüler, Auszubildende und junge Arbeitslose engagieren sich bald gemeinsam für Asylsuchende. In der Dormagener Radstation sollen gespendete Räder fit gemacht werden. Eine Aktion von Caritas, Stadt, Jobcenter, Hydro und "Leibniz".

 Der Leiter der Dormagener Radstation, Achim Hintzen, unterstützt das Projekt "Räder für Flüchtlinge", das innerhalb der nächsten beiden Monate umgesetzt werden soll.

Der Leiter der Dormagener Radstation, Achim Hintzen, unterstützt das Projekt "Räder für Flüchtlinge", das innerhalb der nächsten beiden Monate umgesetzt werden soll.

Foto: Linda Hammer

Sie haben nicht lange überlegen müssen, spontan haben sich fünf Unterstützer für die Aktion "Fahrräder für Flüchtlinge" gefunden, die bis Ende Mai bereits umgesetzt werden soll: Caritasverband Rhein-Kreis Neuss, Stadt Dormagen, Jobcenter Rhein-Kreis Neuss, Hydro-Rheinwerk und das Leibniz-Gymnasium. Asylsuchende in Dormagen sollen mit gespendeten und überarbeiteten Rädern mehr Mobilität erhalten, das hatte die Fraktion "Bündnis 90/Die Grünen" in Anlehnung an ein ähnliches Projekt in Köln im Dormagener Hauptausschuss angeregt. Dem schlossen sich alle Mitglieder des Hauptausschusses einstimmig an. "Wir haben bereits mit der Caritas gesprochen und sind guter Dinge, das Projekt zu verwirklichen", hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld am vergangenen Dienstag erklärt.

Zwei Tage darauf trafen sich Vertreter der fünf Unterstützer in der von der Caritas betriebenen Radstation am Dormagener Bahnhof, um das Projekt mit Leben zu füllen. Dabei einigten sie sich auf zwölf Tage innerhalb des Zeitraums von Mitte April bis Ende Mai. Zuvor sollen die Bürger aufgefordert werden, gebrauchte Fahrräder und Zubehör wie Helme, Schlösser und Anhänger für Kinder zu spenden. Nähere Einzelheiten werden noch besprochen. Wie Wiljo Katers, bei der Stadt Dormagen für Soziales Wohnen zuständig, erläuterte, würden die Flüchtlinge die Räder gut gebrauchen können: "Wir begrüßen dieses Projekt."

Dirk Jünger, Leiter Soziale Dienste der Caritas, betonte: "Wir wollen die Flüchtlinge gern unterstützen." Und auch Ulrich Hartz, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Kreis Neuss, lobte die spontan geborene Idee der Zusammenarbeit, auch mit Schülern und Auszubildenden: "Gemeinsam können wir die Flüchtlinge willkommen heißen und ihnen einen guten Start bieten." Dabei gebe es auch einen erfreulichen Nebeneffekt: "Wir beteiligen uns gern mit den Unter-25-Jährigen, die bei uns Leistungen beziehen", wies Hartz darauf hin, dass so die Auszubildenden des Hydro-Rheinwerks als positives Beispiel und als Orientierung für die jungen Arbeitslosen dienen könnten.

Für Hydro-Ausbildungskoordinator Christian Glasmacher im Rheinwerk Neuss ist es klar, dass Azubis bei dem Projekt mitmachen: "Damit können sie sich sozial engagieren und sich konkret für andere einsetzen", sagte Glasmacher, der die jungen Mitarbeiter begeistern möchte. Ebenfalls schon positive Signale erhalten hat Herbert Kremer, Leiter des Leibniz-Gymnasiums in Hackenbroich: "Einige Schüler haben sich schon interessiert gezeigt", erklärte er. Kremer kann sich eine Beteiligung der Schüler von der Abholung der Räder bis zur Reparatur vorstellen.

In der Dormagener Radstation sollen die gespendeten Fahrräder unter fachkundiger Anleitung von Achim Hitzen, Chef aller drei Caritas-Radstationen im Rhein-Kreis, überprüft und repariert werden. "Nicht nur dafür, sondern generell suchen wir noch einen Zweiradmechaniker für Fahrradtechnik", wies Dirk Jünger auf gute Übernahme-Chancen hin: "Aus einem Probearbeitsverhältnis ist bei uns schon oft eine Festanstellung geworden."

(NGZ)
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