Nicole Nau Düsseldorfs Tango-Sensation kehrt auf die Bühne in ihrer Heimat zurück

Düsseldorf · Im Heimatland des feurigen, mit Drama und Melancholie untermalten Tango ist sie der absolute Superstar. Dass sie einmal zu Argentinien gehören wird wie Papst Franziskus oder der Weltfußballer Lionel Messi, hätte sich Nicole Nau nie träumen lassen. Die drahtige 53-Jährige wuchs in Oberkassel auf, machte hier Abitur und wurde Werbegrafikerin. Da stand eine Karriere als Tangotänzerin nicht unbedingt auf dem Plan.

Im Heimatland des feurigen, mit Drama und Melancholie untermalten Tango ist sie der absolute Superstar. Dass sie einmal zu Argentinien gehören wird wie Papst Franziskus oder der Weltfußballer Lionel Messi, hätte sich Nicole Nau nie träumen lassen. Die drahtige 53-Jährige wuchs in Oberkassel auf, machte hier Abitur und wurde Werbegrafikerin. Da stand eine Karriere als Tangotänzerin nicht unbedingt auf dem Plan.

Heute kann sie lachen, wenn sie von den Anfängen erzählt, davon, wie sie 1986 alles aufgab und ins 14.000 Kilometer entfernte Buenos Aires aufbrauch, wo ihr zunächst die kalte Schulter gezeigt wurde. Doch sie wollte es sich und der Welt zeigen. Zuerst gab sie sich dem Tango hin und dann dem Tangotänzer Luis Pereyra. Er ist längst ihr Ehemann und seit 20 Jahren ihr Partner auf den Bühnen der Welt.

Derzeit sind sie mit großer Compagnie und dem neuen Programm "Vida! Argentino!" auf Deutschland-Tournee durch 22 Städte. Morgen und am Samstag sind sie jeweils um 20 Uhr im Capitol Theater zu erleben. Nicole Nau freut sich auf die Stippvisite. "Auch wenn mein Leben und der Alltag mit Hunden und Katzen zu Hause in Argentinien ist, so bleibt Düsseldorf immer meine Heimat, hier sind meine Wurzeln", sagt sie. "Wenn ich an meine Kindheit denke, dann sehe ich die Bilder, wie ich eingeschult wurde und am Rhein natürlich verbotenerweise durch die Pfützen geschliddert bin." Bleibt bei den strengen Trainingseinheiten und dem zweieinhalbstündigen Live-Programm überhaupt Zeit zum Bummeln, oder um alte Freunde zu treffen? "Leider nein, wir gehen noch nicht mal spazieren, weil sonst die Beine am Abend zu müde sind."

Tango ist ihr Schicksal. "Und mein Körper ist mein Instrument", verrät sie. "Das bedeutet höchste Konzentration und Anspannung." Nach jeder Show zeigt die Waage zwei Kilo weniger an, und alle zwei Wochen ist ein Paar Schuhe durchgetanzt.

Hat sie als emanzipierte Frau denn kein Problem damit, dass beim Tango der Mann auch ganz ohne Worte sagt, wo es langgeht? "Ich bin zwar eine altmodische Person, die ihre weibliche Rolle genießt, aber es stimmt überhaupt nicht, dass der Mann führt." Sie sei nicht der Spiegel ihres Mannes. Vielmehr könne Luis sich nur in dem Raum bewegen, den sie ihm gibt. Tango sei keine Anmache, keine Dominanz des Mannes, keine Unterwerfung der Frau. Tango ohne Temperament? "Undenkbar."

(dh)
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