Eishockey Füchse liegen in Lauerstellung

Duisburg · Mit einem Auswärtsspiel bei den Kassel Huskies startet der EVD heute in die neue Oberligaspielzeit.

 Gedanken zur Saison: Füchse-Trainer Franz Fritzmeier.

Gedanken zur Saison: Füchse-Trainer Franz Fritzmeier.

Foto: Reichwein

Die neue Saison beginnt für den Duisburger Eishockey-Oberligisten mit einem Ernstfall. Heute um 19.30 Uhr treten die Füchse bei den Huskies aus Kassel an. Die Hausherren gehören gemeinsam mit den Löwen aus Frankfurt zu den zwei Mannschaften in der Westliga, die ernsthaft auf den Aufstieg in die DEL II hoffen. Die Löwen stehen am Wochenende ebenfalls auf dem Programm. Um Punkte geht es jedoch am Sonntag um 18.30 Uhr nicht. Lediglich das Rückspiel zum Test von vor zehn Tagen gegen Frankfurt ist zu absolvieren. So ist das eben im deutschen Eishockey. Da beginnt die Liga, ohne dass die Pre-Season, die Testspielreihe, endet. Ohnehin ist – wie auch in den höchsten Klassen – der größte Teil der Spielzeit nur Vorgeplänkel für die eigentlich spannenden Tage im Frühjahr, wenn es um den Aufstieg geht.

Ob der EVD dann die finale Runde spielt, ist mehr als offen. Trainer Franz Fritzmeier weckt vorsichtig Erwartungen: "Ich habe den Eindruck, dass wir wieder eine Mannschaft haben wie vor zwei Jahren, die es bis in die Endspiele um den Aufstieg schaffte." Allerdings muss man dazu entweder Frankfurt oder Kassel aus dem Weg räumen. Ein solcher Erfolg wäre eine faustdicke Überraschung. Der EVD ist die dritte Kraft in der Westliga. Doch zunächst zum Spielplan, der offenbar von einem Hilfsdramaturgen geschrieben wurde.

Zehn Mannschaften spielen die erste Runde. Von diesen zehn schaffen es sechs in den nächsten Abschnitt. Man ahnt es nicht: Aber von diesen sechs Mannschaften kommen alle sechs auch in die dritte Phase der Spielzeit. Lediglich die Platzierung wird ausgespielt. Die entscheidet nämlich, welcher der beiden Gruppen mit Teams aus dem Osten und Norden die Westteams zugeordnet werden. Schließlich aber treffen dann die beiden Gruppensieger mit den zwei Besten aus dem Süden und den beiden schwächsten Mannschaften der DEL II zusammen. In der finalen Runde geht es um die beiden freien Plätze in der Zweiten Klasse.

Der Spaß liegt tatsächlich in den einzelnen Spielen und da stellt sich der EV Duisburg als Lehrlingswerkstatt vor. 44 Cracks stehen auf der Kaderliste. Die DEL-Teams aus Köln, Iserlohn und Krefeld stellen ihre Talente per Förderlizenz ab. Dazu kommen Talente aus dem Nachwuchs der Kölner Haie. Eigenes Personal hat der Fuchs auch. Das aber ist in der Minderzahl. Gleich vier der eigenen Jungs sind verletzt: Die beiden Kapitäne Joel Keussen (Bänderverletzung im Fuß) und Dennis Fischbuch (Bänderdehnung im Knie) sowie André Huebscher (Handbruch) und Lars Grözinger (Bauchmuskelzerrung) fehlen heute gegen Kassel. Als Standortbestimmung geht die Partie also nicht durch. Dennoch erwartet Trainer Franz Fritzmeier, was er immer einfordert: schnelles Spiel nach vorn und höchste Disziplin vor dem eigenen Tor.

Lange Motivationsansprachen sind nicht notwendig: Fast jeder Mann im Kader sieht den EVD nur als Durchgangsstation. In die höchsten Klassen wollen die Cracks. Damit ist der entscheidende Unterschied zum Vorjahr beschrieben. Und noch einen Unterschied benennt Franz Fritzmeier: "In der vergangenen Saison mussten wir immer wieder Spieler an die DEG abgeben. Jetzt bieten uns die DEL-Vereine ihre jungen Leute an." Die müssen sich zeigen.

(kew)
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