Emmerich Armin Laschet im Wahlkampf-Endspurt

Emmerich · Der CDU-Spitzenkandidat war gestern auf Tour im Kreis Kleve. In Emmerich schwor er seine Parteifreunde auf die Wahl am Sonntag ein.

 Armin Laschet beim Einzug ins PAN. Hinter ihm die Landtagskandidaten Günther Bergmann und Margret Voßeler.

Armin Laschet beim Einzug ins PAN. Hinter ihm die Landtagskandidaten Günther Bergmann und Margret Voßeler.

Foto: Markus van Offern

Im Kreis Kleve brachte Armin Laschet gestern ein volles Programm hinter sich: In Issum und Geldern diskutierte er mit Bürgern, in Weeze mit Landwirten, in Kleve besuchte er den Bauernmarkt auf Haus Riswick. Am Abend brachte ihn dann sein Bus nach Emmerich, wo der Spitzenkandidat der NRW-CDU mit einer Abschlusskundgebung seine Parteifreunde auf die Landtagswahl am Sonntag einstimmte.

Mit einem Headset ausgerüstet, zog der Kandidat mit seinem Team unter den Klängen des Andreas-Bourani-Titels "Ein Hoch auf uns" in den gut gefüllten Multifunktionssaal des PAN-Kunstforum ein. Begrüßt wurde er vom Emmericher CDU-Vorsitzenden Bert Griksch und dem CDU-Kandidaten für den nördlichen Kreis Kleve, Günther Bergmann, der verriet, dass Laschet für seinen Auftritt in Emmerich sogar ein Treffen mit Kanzlerin Merkel in Düsseldorf habe sausen lassen.

Dann war Laschet an der Reihe: Ohne ein Manuskript ablesend erklärte er, warum er am Niederrhein und nicht in einer Großstadt seinen Wahlkampfendspurt absolviert: "Weil Düsseldorf den ländlichen Raum vernachlässigt." Er wartete dabei mit einer ganzen Reihe von Beispielen auf, wie etwa dem Landesentwicklungsplan, der das Vorankommen des ländlichen Raums ebenso behindere wie die Entwicklung der Wirtschaft und Landwirtschaft. Gleiches gelte für die Digitalisierung, die dort, wo sie tatsächlich gebraucht würde, nämlich auf dem Land, hinterherhinke.

"NRW kann mehr" - das ist das Wahlkampfmotto des 56-Jährigen und das schlug sich auch immer wieder in seiner Rede nieder. Zum Beispiel beim Thema "innere Sicherheit". Mit Landesinnenminister Jäger ("Der schlechteste Innenminister, den Deutschland hat") ging er hart ins Gericht. Ihm warf er vor, im Fall Amri den Kreis Kleve allein gelassen zu haben. "Hat der noch alle Tassen im Schrank, den Fall so zu bagatellisieren", fragte Laschet mit Blick auf die Möglichkeiten, die das Land gehabt habe, den Attentäter von Berlin im Vorfeld festzunehmen.

Im Falle seiner Wahl will Laschet unter anderem mit dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und dem renommierten Terrorsismus-Experten Peter R. Neumann ein Kommission ins Leben rufen, die der Landesregierung in Sicherheitsfragen beratend zur Seite steht. Das Ziel: NRW soll - nicht nur auf diesem Gebiet - vom Schlusslicht zum Ideengeber für andere Bundesländer werden. "Wir wollen ein liberales Land sein, aber auch klar machen, dass wir Rechtsbruch nicht dulden", sagte Laschet, der für die Polizei die Möglichkeit der Schleierfahndung und der verdachtsunabhängigen Kontrolle forderte.

Nicht viel besser fiel das Zeugnis aus, dass er der Landesregierung in puncto Bildung ausstellte. Der Unterrichtsausfall, unter dem Kinder im ganzen Land zu leiden hätten, dürfe nicht verleugnet und schön geredet werden. Es sei das Unsozialste überhaupt, wenn Kindern die Möglichkeit zur Bildung genommen würde. "Unter aller Kanone" sei es zudem , was Schulministerin Sylvia Löhrmann bei der Inklusion geleistet habe, die nicht funktioniere. "Ein gutes Ziel ist diskreditiert worden. Kinder, Eltern und Lehrer wurden alleine gelassen." Im Falle seiner Wahl versprach Laschet gleich bei der ersten Kabinettssitzung dafür zu sorgen, dass die Schließung von Förderschulen gestoppt werde.

Knapp eine halbe Stunde sprach Armin Laschet im PAN. Den Saal brachte er dabei nicht gerade zum Brodeln, erhielt jedoch viel Applaus. Und kann sich der Unterstützung der CDU am Niederrhein gewiss sein. "Wir haben alles gegeben und werden bis Sonntag noch einen drauf legen", versprach Günther Bergmann.

(RP)
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