Hückeswagen Hohe Gemüsepreise sinken nur langsam

Hückeswagen · Zwei Marktbetreiber verkaufen auf dem Wochenmarkt Obst und Gemüse. Dank regionaler Ware sind überteuerte Produkte selten im Angebot. Die Preissteigerung ist den Kunden aber nicht entgangen. Sie passen ihr Kaufverhalten an.

Hückeswagen: Hohe Gemüsepreise sinken nur langsam
Foto: Moll Jürgen

Die tägliche Portion frisches Obst und Gemüse hilft, das Immunsystem zu stärken. Das ist gerade jetzt im Winter wichtig, wenn die Grippewelle um sich greift. Doch gesunde Ernährung ist seit Anfang des Jahres besonders teuer. Auch in der Schloss-Stadt. Die Preise von Obst und Gemüse sind vereinzelt extrem in die Höhe geschossen. Als Grund werden die kalten Temperaturen und der Schneefall in Spanien, Italien, Griechenland und Frankreich angegeben.

Wer beim Einkaufen Preise vergleicht, dem ist die Preissteigerung nicht entgangen, wie auch Elke Kreutzer. "Ich find's schon recht teuer im Moment und achte daher auf Angebote", sagt die Hückeswagenerin bei einer kleinen Umfrage der Bergischen Morgenpost. Tomaten, Paprika und Salatgurken aus Spanien landen bei ihr deshalb schon länger nicht mehr im Einkaufswagen. Aber auch Salat und den heimischen Wirsing, ein regionales Wintergemüse, hält Elke Kreutzer für überteuert. Weniger Gemüse zu essen, sei keine Alternative für sie, wohl aber das Ausweichen auf Tiefkühlware.

Für Obst- und Gemüsehändler René Möller ist der Preisanstieg nichts Neues. "Jeden Winter gibt es zwei bis drei Artikel, die teurer werden. Das ist ganz normal", sagt der Marktbeschicker, der seit einem halben Jahr auch zum Wochenmarkt in die Schloss-Stadt kommt. Beim Einkauf handelt er so, wie es seine Kunden am Stand tun würden.

"Als die Zucchini letztens acht Euro pro Kilo im Einkauf gekostet hat, habe ich sie weggelassen", berichtet er. Auf der sicheren Seite wäre man mit regionalen Produkten, die der Händler direkt beim Bauer bezieht. Marktbesucherin Karin Friedrich legt dennoch Wert auf frisches Gemüse und Obst vom Markt. "Wenn es teuer ist, kauft man halt nur das, was gerade zum Wintergemüse zählt", sagt die Hückewagenerin.

Eine Veränderung des Kaufverhaltens hat das Ehepaar Niepenberg an seinem Marktstand nicht bemerkt. "Die Stammkunden kommen trotzdem, und außerdem hat sich das mit dem teuren Gemüse schon wieder erledigt", sagt Rudi Niepenberg. Während des Preisanstiegs wären die Marktwaren sogar günstiger gewesen, als das Gemüse im Supermarkt. Seine Kunden hätten von Zucchini-Preisen von bis zu zehn Euro pro Kilo berichtet. "Bei uns waren die nicht teurer als sieben Euro", sagt der Marktbeschicker. Auch er kaufe die meisten Produkte regional bei den niederrheinischen Bauern ein.

Dass die Ernte in den südlichen Ländern schlecht ausgefallen ist, kann Rudi Niepenberg nachvollziehen. "In Italien hat es bis in den Süden geschneit. Da sind sogar die Folienhäuser, wo das Gemüse lagert, unter dem Schnee eingebrochen", berichtet er.

Immer noch bezahlt man für einen Kopf Salat um die zwei Euro, wenn er nicht gerade im Angebot ist. Auch der Wirsing kostet im Supermarkt noch stolze 1,59 Euro pro Kilo. Endgültig sinken werden die Preise erst wieder, wenn die Tomaten, Salate und Gurken aus den niederländischen Gewächshäusern auf den Markt kommen.

Eine Marktbesucherin hat einen ganz einfachen Tipp, den sie selbst beherzigt: "Bei mir kostet das Gemüse immer gleich. Denn wenn ich wenig Geld habe, dann kaufe ich halt auch weniger."

(RP)
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