Kreis Kleve Heide Naderer ist HSRW-Präsidentin

Kreis Kleve · Gestern trat die neue Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal ihr Amt in Kleve an, das sie von Prof. Marie-Louise Klotz, die jetzt verabschiedet wurde, übernommen hat. Naderer war 2014 von Senat und Rat der Hochschule gewählt worden.

 Dr. Heide Naderer bei ihrer Vorstellung im Hörsaalzentrum auf dem Campus Kleve.

Dr. Heide Naderer bei ihrer Vorstellung im Hörsaalzentrum auf dem Campus Kleve.

Foto: Gottfried Evers

Die Termine waren eng getaktet beim ersten Tag an der neuen Hochschule: Heide Naderer (50) trat gestern ihr Amt als Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal an. Naderer betonte bei ihrem Amtsantritt, dass sie die Hochschule Rhein-Waal mit ihrem Know-how auf Basis der bisher geleisteten Arbeit in den kommenden Jahren weiterentwickeln wolle. "Vor allem die weitere, qualitativ orientierte Internationalisierung der Hochschule ist eines meiner zentralen Anliegen. Die Gespräche, die ich führen konnte, haben gezeigt, wie jung und dynamisch diese Hochschule aufgestellt ist. Mit diesem gemeinsamen Schwung lässt sich die neue Amtsperiode gut starten", sagt sie mit Blick nach vorn.

Die Ernennungsurkunde hatte sie bereits im Vorfeld im Düsseldorfer Wissenschaftsministerium von Staatssekretär Thomas Grünewald erhalten. Grünewald lobte in seiner Rede die Arbeit der scheidenden Präsidentin Prof. Klotz. Mit Blick auf die neue Präsidentin kündigte er aber auch die Zeit an, in der die Hochschule Rhein-Waal den Feinschliff erhalten soll.

Naderer hatte schon bei ihrer Vorstellung in Kleve deutlich gemacht, dass sie großen Wert auf eine qualitative Lehre nach US-amerikanischem Vorbild legt: "Die US-Standards sagen, wenn ein Student die Hochschule verlässt, dann kann er das und das", sagt sie. Erfahrungen mit dem qualitativen Feinschliff hatte die gebürtige Kamp-Lintforterin bereits an der RWTH Aachen gemacht, an deren Exzellenzinitiative sie weiland maßgeblich mitgearbeitet hat. Die Exzellenzinitiative fördert seit 2006 herausragende Forschungsprojekte und Forschungseinrichtungen an deutschen Hochschulen, um Spitzenforschung sichtbar zu machen und den Wissenschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken. Die RWTH als eine der bedeutendsten Technischen Hochschulen Deutschlands zählt inzwischen zu den deutschen Elite-Unis. Diese Arbeit war mit einer der ausschlaggebenden Punkte, Naderer zur Nachfolgerin von Klotz zu machen, hieß es nach der Wahl. Nach der Aufbauphase sei jetzt die Konsolidierungsphase einzuleiten.

Schon im Vorfeld ihres Amtsantritts hatte die promovierte Politologin diverse Gespräche mit Studenten wie mit Professoren und mit den Vertretern der Verwaltung geführt. Einer ihrer wichtigsten Ansatzpunkte sei das gemeinsame Gespräch und der herzustellende Konsens über die nächsten Schritte. "Das werde ich als Erstes angehen, und daraus wird sich alles weitere ableiten", hatte sie im RP-Gespräch nach ihrer Wahl gesagt. Auch gestern standen wieder Gespräche im Mittelpunkt ihres Tages.

Die 1964 geborene Naderer wuchs in Kamp-Lintfort auf - ihre Großeltern waren Österreicher und arbeiteten unter Tage, ihr Vater sei der erste in ihrer Familie gewesen, der in einem Büro arbeitete, erzählte sie bei ihrer Vorstellung. Sie ging nach dem Abitur mit 18 Jahren nach Hamburg und studierte dort politische Wissenschaften, Recht und Geschichte. Nach mehreren Jahren im Wissenschaftsmanagement übernahm sie in New York die stellvertretende Leitung des Nordamerika-Büros des deutschen Akademischen Auslandsdienstes und lehrte an der City University New York. Bis Dezember 2014 war Heide Naderer Kanzlerin der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam. An der RWTH Aachen war sie neun Jahre Dezernentin. Heide Naderer übernimmt von der Chemikerin Marie-Louise Klotz den Staffelstab, die Erfolgsgeschichte der Hochschule Rhein-Waal fortzuschreiben.

(RP)
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