Kranenburg-Nütterden/Rom Päpstlicher Segen für die Aktion Añatuya

Kranenburg-Nütterden/Rom · Werner Stalder hat Papst Franziskus in Rom ein Fotobuch über Añatuya in Argentinien überreicht. Die Gemeinde St. Antonius Abbas in Nütterden hilft seit 43 Jahren dem armen Bistum. Der Papst war erfreut über das Geschenk.

Der Papst ist Argentinier. Er kennt das Bistum Añatuya. Werner Stalder aus Nütterden war schon oft in Añatuya. Und er kennt den Papst - von drei Treffen. Jetzt hat der 78-jährige Nütterdener den Heiligen Vater zum vierten Mal besucht. Der Anlass: Stalder hat die Aktion Añatuya, die das bitterarme Bistum unterstützt, in jüngere Hände gegeben. Von Papst Franziskus erbat er den Segen für seinen Nachfolger Hans-Jürgen Jacobs und dessen Arbeit für die Hilfsorganisation.

In einer Generalaudienz mit 40.000 Gläubigen auf dem Petersplatz hatten Werner Stalder und sein Nachfolger Hans-Jürgen Jacobs (58) die Chance, in der "prima fila" (erste Reihe) kurz mit dem Heiligen Vater ins Gespräch zu kommen. Im Gepäck hatten beide ein von Domenic Beyer gestaltetes Fotobuch über Añatuya und Nütterden, die Aktion, das Bistum und dessen Gründer, Bischof Jorge Gottau. "Heiliger Vater, wir kommen vom Niederrhein und helfen seit 43 Jahren dem Bistum Añatuya. Bitte können Sie dieses Fotobuch mit in Ihre Wohnung Santa Martha nehmen", fragte Stalder Papst Franziskus.

Die Reaktion des Pontifex überraschte und begeisterte die Besucher aus dem fernen Nütterden. "Der Papst fing sofort an, in dem Buch zu blättern. Dabei schaute er gleichermaßen bewegt wie freundlich", erinnert sich Stalder noch genau an den Moment nach der Buchübergabe. Dann beantwortete der Heilige Vater die Frage seines Gegenübers - auf Deutsch - mit einem Wort: "Gerne."

Werner Stalder berichtete dem Papst Franziskus weiter davon, dass Bischof Gottau mehrmals am Niederrhein war. "Er hat sogar in meinem Haus gewohnt", sagte der Nütterdener.

Das freute den Papst, der zu seiner Zeit als Kardinal von Buenos Aires den Seligsprechungsprozess des Gründerbischofs eingeleitet hatte. "Als sichtbares Zeichen seiner Freude und seiner Anerkennung reckte der Papst seinen Daumen in die Höhe, das war ein toller Moment", berichtet Stalder. Dann stellte der 78-Jährige dem Heiligen Vater noch seinen Nachfolger bei der Aktion Añatuya vor. "Ich habe die Aktion Añatuya übernommen, und ich wünsche Ihnen Mut und Kraft für Ihre weiteren Aufgaben", sagte Jacobs zum Papst. Dieser antwortete dem Niederrheiner sanft: "Mut und Demut".

Neben der Papst-Audienz gab es für die beiden Rom-Reisenden noch weitere interessante Besuche in der Ewigen Stadt. So trafen sie Monsignore Dr. Erwin Ender, den ehemaligen Nuntius des Papstes in Berlin, den Stalder bereits seit Jahrzehnten kennt.

Dann gab es noch einen Empfang im Staatssekretariat bei Monsignore Dr. Winfried König, dem derzeitigen Leiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats. Ihm überreichte Stalder sein kürzlich erschienenes Buch: "Mein gestaldertes Leben".

Auf der Terrasse des Staatssekretariats hatten die Besucher aus Nütterden einen wunderbaren Blick über ganz Rom. Schließlich führte Radio Vatikan noch ein ausführliches Interview mit Stalder.

Bei einem Spaziergang durch die vatikanischen Gärten ließen Werner Stalder und Jacobs ihre Erlebnisse noch einmal Revue passieren.

(RP)
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