Wensing Ich verfolge alle Spiele mit Freunden zu Hause vor dem Fernseher. Bisher ging das auch super, aber im Viertelfinale gegen Frankreich war es schon sehr schmerzvoll, nur zuschauen zu können. Als die Mannschaft nach dem Elfmeterschießen gefeiert hat, wäre ich schon gerne dabei gewesen.

Was ging Ihnen während der 120 Minuten plus dem Elfmeterschießen durch den Kopf?

Wensing Erst mal nur das eine: Horror. Die erste Halbzeit war leider nicht so gut, dass wissen die Spielerinnen aber auch. Über den Kampf haben sie in der zweiten Hälfte ins Spiel gefunden. Als es dann ins Elfmeterschießen ging, wusste ich, dass unsere Torfrau Nadine Angerer mindestens einen halten wird und wir dadurch das Spiel gewinnen werden. Das habe ich auch vor dem letzten Elfer noch gedacht, den "Natze" dann ja auch gehalten hat.

Nun trifft das Nationalteam im Halbfinale auf die USA. Sie selbst haben mit der A-Mannschaft auch schon vier Mal gegen die Amerikanerinnen gespielt. Was denken Sie über den Gegner, und wie könnte Deutschland die Partie gewinnen?

Wensing Die USA ist eine athletische und robuste Mannschaft, die vor allem über den Kampf kommt. Deshalb erwarte ich wieder eine kampfbetonte Partie. Die deutschen Frauen müssen dabei einfach ihr Spiel durchziehen. Sie werden nicht viele Torchancen bekommen, aber die wenigen müssen sie dann nutzen. Mit Nadine Angerer und Hope Solo stehen sich dabei die zwei weltbesten Torfrauen gegenüber.

Das Halbfinale wird in der Nacht von heute auf morgen um 1 Uhr angepfiffen. Werden sie wieder vor dem Fernseher sitzen und mitfiebern?

Wensing Natürlich. Da wird der Wecker gestellt, und der Schlaf ein wenig vorgeholt. Ich hoffe, dass die deutschen Mädels auch dieses Spiel gewinnen werden. Wer den Zweiten und Dritten der Weltrangliste im Viertel- und Halbfinale raushaut, hat sich dann auch den Weltmeistertitel verdient.

SABRINA PETERS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.