Leichlingen Stadt sucht bezahlbaren Wohnraum für Flüchtlinge

Leichlingen · Weiterhin strömen Flüchtlinge auch in die Blütenstadt - "und wir werden immer erst in der letzten Minute informiert, wie viele kommen", beklagt Ulrich Conrads, der im Sozialamt für die Flüchtlingsunterbringung zuständig ist. Er macht deutlich: "Wir sind am Rande unserer Kapazitäten angekommen und brauchen dringend privaten Wohnraum." Das Hauptkriterium dabei: "Es muss bezahlbarer Wohnraum sein, und der ist in Leichlingen dünn gesät", bedauert Conrads.

In jüngster Zeit seien fast nur noch Flüchtlinge aus dem Balkan, aus Albanien, Mazedonien und Serbien, zugewiesen worden. Obwohl es angeblich ein beschleunigtes Rückführungsverfahren für diese Bevölkerungsgruppen vom Land NRW geben solle, würden auch zum Beispiel solche Albaner noch nach Leichlingen zur Unterbringung geschickt, die eigentlich schon kurz vor ihrer Ausreise stünden: "Das kann ich nicht verstehen. Das ist auch den Flüchtlingen gegenüber nicht richtig, wenn auf diese Weise falsche Hoffnungen geweckt werden", sagt Conrads.

Auf Turnhallen oder sonstige weitere Sammelunterkünfte neben den bestehenden müsse Leichlingen zwar noch nicht zurückgreifen. "Wir wollen das auch möglichst vermeiden, aber es ist wirklich nicht absehbar, wie es mit der Flüchtlingsverteilung weiter geht", meint Conrads. "Die Lage spitzt sich mehr und mehr zu", verdeutlicht er.

So sind aktuell in der Flüchtlingsunterkunft Oberschmitte 39 Menschen untergebracht, Fünf Plätze sind dort noch zu besetzen. Die Unterkünfte an der Friedensstraße sind mit 73 Flüchtlingen fast komplett belegt. Die Unterkünfte Am Stockberg 29 sind mit 32 Flüchtlingen maximal ausgelastet, ebenso die Montanusstraße mit 18 und die Moltkestraße mit 15 Flüchtlingen.

Außerdem sind an der Friedrichshöhe acht Personen (maximal möglich sind elf), im Pilgerheim Weltersbach eine Person, drei Flüchtlinge an der Lingemannstraße, drei Asylbewerber und eine weitere Person in einer Privatunterkunft in Unterbüscherhof untergebracht. Insgesamt 76 neue Flüchtlinge sind von Januar bis Juni nach Leichlingen gekommen; im ganzen Jahr 2013 waren es nur 45.

(RP)
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