Jugendfußball 130 Teams, zwei Turniere, eine Region

Remscheid · Prima Sport, prima Organisation, überwiegend gutes Wetter: Anhänger des Nachwuchsfußballs kamen am Pfingstwochenende in Bergisch Born und Hackenberg voll auf ihre Kosten: 84 Teams kickten in Hackenberg, 46 in Born.

 Schwebendes Verfahren bei der Partie der überaus talentierten Nachwuchskicker von Besiktas Istanbul (schwarze Trikots) und Fortuna Köln.

Schwebendes Verfahren bei der Partie der überaus talentierten Nachwuchskicker von Besiktas Istanbul (schwarze Trikots) und Fortuna Köln.

Foto: hertgen

Das Sprachengewirr hatte durchaus babylonische Ausmaße. Russisch, türkisch, deutsch, dänisch, tschechisch, polnisch, finnisch, englisch, holländisch. Sogar bayerisch wurde auf der Anlage des SSV Bergisch Born gesprochen. Da hatte der durchgehend mit Fremdsprachen-Assen besetzte Info-Point größtmögliche Daseins-Berechtigung.

 Zwei Jahre jung, und schon ein Meister im Umgang mit der "Pille für den Mann": Morice jongliert am Rande des SGH-Turniers.

Zwei Jahre jung, und schon ein Meister im Umgang mit der "Pille für den Mann": Morice jongliert am Rande des SGH-Turniers.

Foto: Moll

U 11-Mannschaften aus zehn Nationen tummelten sich bei einem von fünf hochkarätig besetzten Turnieren um den Lenser-Cup in Vor- und Zwischenrunde am Samstag auf der wunderschönen Anlage. Am Sonntag wurde dort zudem die "Bronzerunde" ausgetragen. Und: An beiden Tagen wurde hervorragender Fußball geboten. Was die mitunter gar nicht so "Kurzen" technisch und taktisch boten, war mehr als respektabel. Dabei wusste vor allem der FSV Mainz 05 (war in Born bei Gastfamilien untergebracht und gewann am Ende das Gesamtturnier im Finale gegen den 1. FC Köln) zu überzeugen. Aber auch PEC Zwolle aus den Niederlanden, Fortuna Köln oder die in jeder Hinsicht professionell betreuten (sogar von einem eigens mitgereisten Sport-Psychologen) Nachwuchskicker von Besiktas Istanbul, die allerdings nicht ganz so viele neugierige Anhänger wie erhofft anlockten, boten guten Fußball.

In einer reibungslos vom SSV organisierten Veranstaltung gab es nur einen Grund zum Verdruss: Der Ausrichter des Gesamtturniers erhob zur Deckung der Kosten einen Eintritt von fünf Euro. Dass darin ein Verzehrgutschein versteckt war, linderte den Zorn so mancher Zuschauer nicht. Einige machten deswegen an der Kasse verärgert kehrt. "Darauf hatten wir keinen Einfluss, aber ansonsten hat alles gepasst. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr", sagte SSV-Abteilungsleiter Carlos Dantas, der darauf spekuliert, im Rahmen der Serie auch mal Real Madrid in Born zu haben.

Der Sportliche Leiter Jörg Musset hofft derweil darauf, dass die beiden teilnehmenden Nachwuchs-Teams des SSV "unvergessliche Erfahrungen" gesammelt haben. Und er hat eine Idee fürs nächste Jahr: "Damit auch Spieler anderer Klubs aus der Region davon profitieren, könnte man doch eine Kreisauswahl melden." Bedenken der Vereine, dass der SSV dabei Spieler abwerben könnte, zerstreut Musset: "So kurz darf man nicht denken. Es geht um die Jungs, nicht um Vereine."

(RP)
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