Volleyball Volleys fühlen sich in Essen pudelwohl

Solingen · Der halbe Solinger Kader wohnt im Ruhgebiet - dort gewinnt der Volleyball-Zweitligist mit 3:1 und holt seinen ersten Auswärtssieg.

Wenn man sich die Entfernung zu Städten wie Kiel, Frankfurt und Hildesheim anschaut, glich die Zweitliga-Partie bei VV Humann Essen nahezu einem Heimspiel. Nur etwa 40 Kilometer liegen zwischen Solingen und der Stadt im Ruhrgebiet. Die meisten Volleys-Spieler hatten aber eine noch kürzere Anfahrt zur Halle an der Wolfskuhle. Denn die halbe Solinger Mannschaft wohnt im Ruhrpott - Christian Gosmann in Bochum, Oliver Gies in Duisburg, unter anderem Tom Weber und Thomas Stark in Essen. Zudem hatten sich viele Volleys-Fans dazu entschlossen, ihr Team in der Halle anzufeuern.

Beides - die kurze Anfahrt und die lautstarke Unterstützung - schien dem Zweitligisten gut zu tun: Mit 3:1 (25:20, 22:25, 25:22, 25:22) wurde der Gastgeber verdient besiegt und somit der zweite Saison- und gleichzeitig erste Auswärtserfolg eingefahren. "Wir haben die drei Punkte nach Hause gebracht. Das ist das wichtigste", sagte Co-Trainer Oliver Gies über das Spiel gegen den neuen Tabellenletzten. "Zudem hat Essen wirklich nicht schlecht gespielt."

Dabei konnten die Volleys mit einer Überraschung aufwarten. Alexander Walkenhorst, in Essen geboren, kam gegen seinen Ex-Verein zu seinem ersten Saisoneinsatz. Nach seinem Urlaub durfte der erfolgreiche Beachvolleyballer direkt als Mittelangreifer aufs Feld. Der Gastgeber zeigte sich davon beeindruckt, zudem wurde so ein wenig Druck von den Außenangreifern Daniel Wernitz und Christian Gosmann genommen. Thomas Stark musste im Vergleich zum WVV-Pokalfinale auf der Bank Platz nehmen. Ebenso Dirk Pietzonka, für den Toni Mester, der das Endspiel gegen Bocholt am vergangenen Wochenende komplett von außen verfolgen musste, ins Team rutschte. "Er hat sich im Training richtig ins Zeug gelegt und die erhoffte Trotzreaktion gezeigt", sagte Gies.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen in dieser Saison starteten die Volleys souverän. Wie gegen Bocholt harmonierten Annahme und Angriff hervorragend. Über 11:6 und 22:16 holte sich der Gast locker den ersten Durchgang (25:20). Dann jedoch änderte Essen die Taktik und ging nun mit knallharten Sprungaufschlägen volles Risiko. Mit Erfolg. Tom Weber und Co. hatten große Probleme mit der Annahme. Zudem zeigte sich Essen seinerseits sehr stabil in der Annahme und verteidigte hervorragend. Bis auf 19:22 kämpfte sich Solingen heran, musste dann aber mit 22:25 den zweiten Satz abgeben.

In der Folge kamen die Volleys immer besser mit den Essener Aufschlägen zurecht. Es entwickelte sich ein ausgeglichener dritter Satz. Mit schnellen Bällen über außen, wo Wernitz und Gosmann wieder ihre ganze Klasse zeigten, oder über die Mitte kam Solingen zum Erfolg. Zudem punktete auch Zuspieler Huib den Boer wieder. Von seinen Finten, bei denen er den Ball einfach in den freien Raum pritschte, zeigte sich Essen überrascht. Nach 12:9 und 21:20 ging der Satz mit 25:22 an die Volleys. Ebenso der vierte, in dem Stark für Mester zum Einsatz kam. Für den Schlusspunkt sorgte Daniel Wernitz, der später zum "Mann des Spiels" ernannt wurde: Er verwandelte den Matchball mit seiner schwächeren linken Hand am Block vorbei.

Volleys: Weber, Wolff - den Boer, Stark, Pietzonka, Mester, Schmäschke, Renzelmann, Werscheck, Wernitz, Walkenhorst, Gies, Gosmann

(sbi)
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