Was Macht Eigentlich...? Sebastian Feller Verletzungen sorgen für Karriere-Ende

Viersen · Der Viersener Hockeyspieler hat in den vergangenen acht Jahren für den Harvestehuder THC gespielt. Der 29-Jährige, den zuletzt Kniebeschwerden stoppten, blickt auf eine erfolgreiche Laufbahn mit reichlich Titeln zurück.

Hamburg/Viersen Er begleitete seine Teamkameraden im Europapokal noch nach Amsterdam, und auch bei der DM-Endrunde in Mannheim unterstützte er sein Team. Doch Sebastian Feller war zuletzt nur noch dabei und nicht mehr mittendrin beim Harvestehuder THC. Der Viersener Hockeyspieler, der bereits seit acht Jahren beim Hamburger Klub spielt, musste aufgrund einer Entzündung an den Kreuzbändern seine Laufbahn beenden - wenige Wochen vor dem geplanten Abschluss.

"Das war für mich jetzt ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich wäre ich gerne noch aktiv dabei gewesen, als wir um die Titel gekämpft haben. Doch da mit dem Saisonende sowieso Schluss sein sollte mit dem Leistungssport, ist mir die Entscheidung schon leichter gefallen. Und mit 29 Jahren darf man auch aufhören", sagt Feller. Schon vor zwei Jahren war beim Defensivspieler Rheuma diagnostiziert worden, nun kamen kurz vor dem Rückrundenstart die Kniebeschwerden hinzu, Feller musste eine sechswöchige Pause einlegen. "Eine Medikamentenkur wollte ich mir dann nicht mehr antun, zumal ich mich seit Anfang Mai auch auf meinen Job konzentrieren muss", sagt Feller zu seinem Karriere-Ende.

Einen Titel verpasste er nicht mehr, Harvestehude wurde sowohl in der EHL als auch in der nationalen Meisterschaft Dritter. Doch an Titelgewinnen hat es Feller in den vergangenen Jahren zumindest nicht gemangelt. Einmal Deutscher Meister auf dem Feld, zweimal in der Halle, dazu drei europäische Landesmeistertitel (zwei in der Halle, einen auf dem Feld). Hatte es in den ersten Jahren seines Hamburger Engagements Höhen und Tiefen (Ab- und direkter Wiederaufstieg) gegeben, ging es mit dem ersten Meistertitel 2013 plötzlich Schlag auf Schlag. "Wir haben alles erreicht, was man erreichen konnte. Das sind für mich eigentlich noch immer unbeschreibliche Erlebnisse. Wir schwebten auf einer Wolke, die gar nicht mehr aufhörte", sagt Feller.

Doch nicht nur in sportlicher Hinsicht war der Wechsel vom Gladbacher HTC in die Hansestadt im Sommer 2008 ein deutlicher Einschnitt in seinem Leben. "Ich war erstmals weit weg von der Familie und bin viel selbstständiger geworden. Das hat mich wahnsinnig geprägt. Und ich habe beim HTHC eine Hockey-Familie gefunden, die mir unheimlich geholfen hat und der ich unendlich dankbar bin", sagt Feller. Diese Gemeinschaft im Klub wird ihm auch erhalten bleiben - nicht nur, weil seine Freundin Franziska Hähner in der ersten Damen-Mannschaft spielt.

Feller wird also weiterhin häufig auf dem Klubgelände sein, ein Engagement als Hockeytrainer kann er sich indes nicht vorstellen. In nächster Zeit hat sowieso der Job Vorrang. Feller ist im Bereich Marketing und Vertreib daran beteiligt, ein Sanitätshaus in Hamburg aufzubauen. Zudem will er in Zukunft wieder häufiger in die alte Heimat kommen, um Familie und Freunde zu besuchen. Dass er jetzt mehr Freizeit hat, weiß er bereits nach wenigen Wochen zu schätzen. "Endlich habe ich an den Abenden und den Wochenenden mehr Zeit. Und das genieße ich auch."

(RP)
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