Nettetal Babymilch für Aleppo
Viersen · Die Babymilch und die Lebensmittel, die die Nettetaler Hilfsorganisation Human Plus nach Syrien gebracht hat, sind bei
den notleidenden Menschen in der Region Aleppo dankbar in Empfang genommen worden. "Der Bürgerkrieg hat diese Menschen aus Aleppo in die umliegenden Gebiete Nayra und Azaz getrieben, wo sie in Zelten und Ruinen notdürftig leben", berichtet Anestis Ioannidis, der Vorsitzende der Hilfsorganisation. Im Spannungsfeld zwischen Assad-Regime, IS-Kämpfern, Rebellenmiliz sowie Truppen aus Russland und der Türkei seien es vor allem die Schwachen, die im sechsten Jahr des Bürgerkriegs die Leidtragenden seien: Kinder, Frauen, Senioren, Kranke und Verwundete. Sie würden auf der Straße leben, von der Hand im Mund.
"Mittlerweile dürfte fast jeder Zweite in Syrien durch den Krieg vertrieben sein", sagt Anestis Ioannidis. Entlang der rund 3700 Kilometer langen Route habe es für den Transport aus Deutschland viele Hindernisse gegeben, insbesondere im letzten Drittel ab dem Balkan. Die Helfer seien erleichtert, dass
auch dieser Konvoi sein Ziel im Norden von Syrien erreicht habe.
Zentrum der kriegerischen Auseinandersetzungen ist laut Ioannidis
neben der Hauptstadt Damaskus in erster Linie die ehemalige Handels-metropole Aleppo. "Mit Anschlägen müssen wir immer rechnen", sagt der Vorsitzende der Hilfsorganisation. Das würde die Nettetaler Helfer nicht davon abhalten, sich weiter im Mittleren Osten zu engagieren und die schlimmste Not der Menschen zu lindern. Bisher seien in diesem Jahr rund 60 Tonnen Hilfsgüter aus den Beständen von Human Plus in Syrien angekommen. Seit 2011 engagiert sich die Organisation dort und koordiniert regelmäßig Hilfstransporte. RP