Massenmörder von Las Vegas Paddock buchte auch Zimmer in Chicago bei weiterem Festival

Las Vegas · Das "Route 91 Harvest Festival" war offensichtlich nicht sein einziges Ziel: Vor den Schüssen auf das Countrymusikkonzert in Las Vegas buchte der mutmaßliche Schütze Stephen Paddock Behördenangaben zufolge Zimmer in hochgeschossigen Gebäuden mit Blick auf zwei weitere Musikfestivals.

 Stephen Paddock (Archivbild).

Stephen Paddock (Archivbild).

Foto: ap, JR

Zwei Monate vor der Gewalttat in Las Vegas am Sonntag reservierte Paddock ein Zimmer in einem Hotel in Chicago mit Blick auf einen Park, wo zu der Zeit ein großes Musikfestival stattfand, wie am Donnerstag aus Ermittlerkreisen verlautete. Die andere Buchung war in Las Vegas.

Das könnte nach Ansicht der Ermittler bedeuten, dass Paddock über Angriffe an den beiden Orten nachdachte. Auf die Frage, weshalb der 64-jährige Paddock vom 32. Stockwerk des Hotels und Kasinos Mandalay Bay das Feuer auf das Freiluft-Countrymusikfestival eröffnet hatte, konnten FBI und Polizei weiter keine Antwort geben. Er tötete 58 Menschen und verletzte knapp 500 weitere, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Anfang August hatte Paddock ein Zimmer im 21-geschossigen Blackstone Hotel von Chicago gebucht, das auf den Park blickte, wo das Musikfestival Lollapalooza veranstaltet wurde, wie eine über die Ermittlungen informierte Person sagte. Es seien keine Beweise dafür gefunden worden, dass Paddock an dem Wochenende nach Chicago gekommen sei. Lollapalooza zieht jedes Jahr Hunderttausende Musikfans in den Grant Park. Über die Buchung des Hotelzimmers hatte zuerst TMZ berichtet.

Zudem buchte Paddock über Airbnb am Wochenende vor dem Blutbad in Las Vegas eine Wohnung in einem 21-geschossigen Gebäude, in die er auch eincheckte. Von der Wohnung aus hatte er einen Blick auf das Musikfestival "Life is Beautiful", wie Sheriff Joseph Lombardo sagte.
Was Paddock dort machte, konnte Lombardo nicht sagen.

FBI-Agenten befragten am Mittwoch Paddocks Freundin, eine 62-jährige Frau, die zum Zeitpunkt des Angriffs am Sonntag außer Landes war. Sie sagte, sie habe keine Ahnung von den mörderischen Plänen ihres Freundes gehabt.

Die Frau war am Dienstag von den Philippinen in die USA zurückgekehrt. Paddock hatte ihr vor der Tat einen Betrag von 100.000 Dollar auf die Philippinen überwiesen. Sie habe mit dem Geld nicht gerechnet, erklärte ihr Anwalt. Sie habe sich zunächst über das Geld gefreut, weil sie damit ein Haus für ihre Familie habe kaufen wollen. Später habe sie Bedenken gehabt, Paddock wolle die Beziehung mit ihr beenden. Es sei für sie nie klar gewesen, dass er eine Gewalttat gegen irgendjemanden plane.

(felt)
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