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Tipps zur CO2-Vermeidung Klimaschutz fängt zu Hause an

Düsseldorf · In Kopenhagen wird ab Montag über die Abbremsung des Klimawandels verhandelt. Egal, wie und ob sich die Politiker einigen: Jeder von uns wird seine Lebensgewohnheiten ein wenig ändern müssen, um einen Beitrag zur CO2-Vermeidung zu leisten. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Überblick: Klimasünder Deutschland
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Foto: AFP

Deutschland ist der sechstgrößte CO2-Produzent der Welt. Jeder Bundesbürger verursacht im Jahr einen Ausstoß von durchschnittlich 9,7 Tonnen Kohlendioxid. Dabei raten Klimaschützer dazu, nicht mehr als zwei Tonnen zu produzieren. Aber was kann man tun, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten?

Vegetarier gehören zu den besten Klimaschützern. Denn: Allein die Viehzucht verursacht 18 Prozent der Treibhausgase. Wer den Konsum von Fleisch- und Milchprodukten reduziert, reduziert auch seine CO2-Bilanz. Das gilt auch für Verbraucher von Biolebensmitteln, denn sie wachsen ohne Kunstdünger und Pestizide, zudem sind hier keine Übersee-Transporte von Futtermitteln nötig. Auch der Kauf von Produkten aus der Region vermeidet lange Transporte.

Auch im Supermarkt lohnt sich genaues Hinschauen. Wo Pflanzenöl auf dem Etikett steht, kann es sich um Palmöl handeln. Für dessen Anbau werden in Indonesien im großen Stil Regenwälder gerodet. Palmöl befindet sich auch in weiteren Lebensmitteln und Kosmetika. Insgesamt wird ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen durch die Produktion von Lebensmitteln verursacht.

Mehr als die Hälfte des deutschen CO2-Ausstoßes wird in den Bereichen Strom und Heizung erzeugt. Hier verstecken sich riesige Einsparpotenziale. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace rät dazu, die Wohnung auf 18 bis 20 Grad zu heizen. Schlafzimmer, Flur und wenig benutzte Räume können kälter sein. Generell sollte man nur Heizen, wenn man auch zu Hause ist; programmierbare Thermostate helfen dabei.

Moderne Heizungsanlagen und Wärmedämmung sowie richtiges Lüften (Stoßlüften) senken zudem die Heizkosten und damit auch den CO2-Ausstoß. Viele Wohngebäude in Deutschland sind immer noch unzureichend gedämmt, wodurch viel Energie verschwendet wird. Wer sein Eigenheim energetisch saniert, kann die Heizkosten und damit den Energieverbrauch deutlich senken.

"Ein durchschnittliches Einfamilienhaus hat einen Energieverbrauch von 180 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Mit den üblichen Modernisierungsmaßnahmen nach Energieeinsparverordnungs-Standard können die Eigentümer diesen Verbrauch auf ca. 70 kWh reduzieren", erklärt Tanja Loitz, Geschäftsführerin der gemeinnützigen co2online GmbH. Gas ist anderen Energieträgern wie Heizöl zur Wärmeerzeugung vozuziehen.

Aber auch im Haushalt selbst lässt sich Energie sparen - zumeist mit den klassischen Maßnahmen. Mit dem Kauf der sparsamsten Geräte, dem Vermeiden von Stand-by-Verlusten und dem Einsatz von Energiesparlampen lassen sich große Mengen Strom sparen. Zudem rät Greenpeace, Ladegeräte und Netzteile auszustöpseln, wenn sie nicht gebraucht werden. Generell sollte man Akkugeräte möglichst vermeiden, da sie mehr Strom verbrauchen als Netzgeräte. Auch der Wechsel zu einem unabhängigen Ökostrom-Anbieter, der erneuerbare Energien fördert, senkt die persönliche CO2-Bilanz.

Im sonstigen Haushalt gibt es weitere, zahlreiche Einsparmöglichkeiten: Das Kochen mit Deckel auf dem Topf oder mit Schnellkochtöpfen, der Verzicht auf das Vorheizen des Backofens und die Nutzung von Nachwärme. Zudem rät Greenpeace zum Wäschewaschen bei niedrigen Temperaturen und mit voller Maschine sowie zum Verzicht auf einen Wäschetrockner.

Der Verkehr ist in Deutschland für 16 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Während der Kohlendioxid-Ausstoß in allen anderen Bereichen zurückging, stieg er zwischen 1990 und 2007 europaweit um 35,6 Prozent. Auf Flüge sollte man deshalb nach Möglichkeit verzichten, die Bahn kann auf Kurzstrecken eine Alternative sein. Selbst eine lange Fernreise ist für das Klima besser als mehrere kurze. Auch ansonsten empfehlen sich öffentliche Verkehrsmittel. Radfahren und zu Fuß gehen ist CO2-neutral. Beim Autokauf sollte man vor allem auf den Verbrauch achten. Mit einer spritsparenden Fahrweise wird zudem nicht nur der Geldbeutel, sondern auch das Klima geschont.

Mit Agenturmaterial.

(RPO)
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