Innenminister De Maizière beklagt verändertes Verhalten von Flüchtlingen

Berlin · Laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gibt es seit einigen Wochen "viele Flüchtlinge", die sich selbst "irgendwohin zuweisen" und die Unterkünfte verlassen.

Das ist das Milliarden-Paket der Bundesregierung zur Flüchtlingshilfe
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Foto: dpa, shp

De Maizière spricht sich sich vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise dafür aus, auf die Türkei zuzugehen. Wenn derzeit über Grenzen und "Zuzugsbegrenzungen" gesprochen werde, betreffe dies nicht die deutsch-österreichische Grenze, sondern den "Bereich Türkei-Griechenland", sagte der Minister am Donnerstagabend im ZDF-"heute-journal".

"Ich glaube, wir brauchen ein neues Verhältnis zur Türkei". Das Land sei ein Nato-Partner. "Und wenn wir etwas von der Türkei wollen, dann müssen wir auch auf die Türkei zugehen."

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Die Türkei ist ein Nachbarland von Syrien, wo Millionen Menschen seit mehreren Jahren vor dem Bürgerkrieg fliehen. Viele Flüchtlinge wollen von der Türkei aus weiter Richtung Europa. Oft versuchen sie dabei, die griechischen Inseln unweit der türkischen Küste zu erreichen.

De Maizière beklagte zudem ein verändertes Verhalten der Schutzsuchenden, die sich in Deutschland aufhalten. "Bis zum Sommer" hätten sie sich nach Polizei und Behörden sowie danach erkundigt, wohin sie gebracht würden. Jetzt gebe es "viele Flüchtlinge", die sich selbst "irgendwohin zuweisen" und die Unterkünfte verließen, sagte der Minister.

In Flüchtlingsunterkünften gebe es außerdem Schlägereien und Beschwerden über die Unterbringung und das Essen. Dies sei "noch eine Minderheit", sagte de Maizière. Es müsse aber klar gesagt werden, dass von den Asylsuchenden eine "Ankommenskultur" verlangt werde. Die Flüchtlinge müssten sich "einem fairen Verfahren stellen", sagte er.

(AFP)
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