Meerbusch Meerbusch begrüßt 98 Neu-Bürger

Meerbusch · Sie kommen aus Korea, Kuba oder Irak – in der Teloy Mühle feierten Menschen aus aller Welt jetzt ihre Einbürgerung

Sie kommen aus Korea, Kuba oder Irak — in der Teloy Mühle feierten Menschen aus aller Welt jetzt ihre Einbürgerung

Der Rhein, das viele Grün, die Nähe zur Natur — wer von weit her nach Meerbusch zieht, denkt unweigerlich an lange Spaziergänge, Rad- oder Joggingtouren. Diese Sehnsucht nach Land und Weite, aber auch die Hoffnung auf ein freieres Leben treibt viele Auswanderer nach Meerbusch. Von Mai 2012 bis Mai dieses Jahres haben 98 Menschen aus 36 Ländern die deutsche Staatsbürgerschaft in Meerbusch erhalten.

Carola Bessell kennt sie alle. Sie ist bei der Stadtverwaltung zuständig für Einbürgerungen und Namensrecht. Seit 2010 hat sie einen deutlichen Anstieg an Neueinbürgerungen festgestellt. Wurden im Jahr 2010 noch 57 Personen eingebürgert, erhielten im Jahr danach bereits 88 Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit. 2012 stieg die Zahl auf 92. "Das ist viel für eine so kleine Kommune", sagt Bessell.

Stolz zeigte sich Bürgermeister Dieter Spindler über die Vielfalt an Herkünften bei der Einbürgerungsfeier: "Wir haben in Meerbusch Mitbürger aus über hundert Nationen." Spindler lud die frisch Eingebürgerten ein, sich in Vereinen, Schulen oder Kindergärten zu engagieren und zu integrieren. "Machen Sie auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch. vielleicht ärgern sie sich mal über das, was die Politiker machen", sagte Spindler. Persönlich überreichte er die Einbürgerungsurkunden an Ulrike Eichner aus Großbritannien und Frank-Jürgen Wölbling aus Schweden. Wölbling wird damit schon zum zweiten Mal eingebürgert. Denn geboren ist der 70-Jährige in Halle an der Saale.

"Zum Studieren bin ich nach Schweden gegangen", sagte Wölbling. Dort sei er hängen geblieben und auch eingebürgert worden. Durch die Arbeit für den Konzern Mannesmann habe es ihn nach Düsseldorf verschlagen. Aus Meerbusch möchte er nicht mehr weg. "Hier ist alles sehr nah zur Natur, man kann schön Fahrradfahren", findet Wölbling. Was er an Schweden vermisst: "Ich habe in Göteborg auf einer Insel gewohnt und hatte mit meinem Sohn ein Segelboot." Anders geht es Rodolfo Calzado Rosales. Der gebürtige Kubaner arbeitet seit drei Jahren beim Osterather Betreuungsverein.

"Mir gefällt einfach alles gut in Meerbusch. Heimat ist für mich der Ort, an dem ich gerade lebe", sagt der 38-Jährige. Beim OBV unterrichtet er neuerdings Kinder in kreativem Tanz. Denn von Beruf ist Calzado Rosales Tanzlehrer. Auch Oxana Ignatenco aus Moldawien hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Seit 1999 ist sie in Meerbusch, seit sechs Jahren betreibt sie ihre Musikschule "Musicbox Oxana". Guhong Chung gefällt vor allem die Freundlichkeit der Meerbuscher. "Ich habe sehr nette und offene Menschen kennengelernt", sagt die 46-Jährige aus Korea.

(RP/rl)
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