Cycling the World 370 Kilometer sind das Tagesziel

Melbourne · Wenn man die Welt umrunden will, muss man jede Stunde Tageslicht nutzen. Für Weltumradler Thomas Großerichter heißt es deshalb jeden Morgen bei Sonnenaufgang: Vollgas!

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Am Ende jedes Tages müssen 370 Kilometer auf dem Tacho stehen, lautet das ehrgeizige Ziel des Extremsportlers. Thomas Großerichter ist auf seiner "Cycling the World"-Tour, dem Weltrekordversuch als schnellster Mann die Welt auf dem Fahrrad zu umrunden, seit 24 Tagen unterwegs und hat über 7.200 Kilometer zurückgelegt.

Am Anfang der Tour lief jedoch vieles nicht optimal. "In den ersten beiden Etappen mussten wir uns erstmal eingewöhnen, deshalb haben wir die gesteckten Ziele nicht ganz erreicht", erklärt der 27-Jährige.

Von Berlin aus ging es am 17. September, dem Geburtstag des Münsterländers, Richtung Osten, Polen, die Ukraine und Moldawien. Schlechtes Wetter, mäßige Straßen und Probleme an den Grenzübergängen machten es jedoch unmöglich, das eigentliche Ziel Istanbul zu erreichen. Deshalb flog Großerichter mit einem Teil seiner Crew von Chisinau, Moldawien, in die türkische Hauptstadt.

18.000 Meilen für den Weltrekord

Die Guinness-Regeln für diesen Rekord lassen das zu, da er erst am Ende der Weltumrundung insgesamt 18.000 Meilen oder 28.900 Kilometer gefahren sein muss. "Vor der Reise musste ich mich für die Richtung entscheiden und einige Faktoren sprachen für die Ostroute", so der 27-Jährige.

Doch die Richtungswahl hat auch Vorteile. Dadurch, dass das Team von Neuseeland nach Kanada fliegt (geplant am 25. Oktober), "gewinnt" es einen Tag. "Außerdem stehen die Winde normalerweise im Süden Australiens besser, wenn man von West nach Ost fährt" ,erklärt Großerichter, der die Route mit Profis an der Humboldt-Universität Berlin ausgearbeitet hat.

Weil der Extremsportler in Südostasien einige Probleme mit seinem Rad hatte, entschied er dort spontan, die 500 Kilometer von Kuala Lumpur bis Singapur auszulassen. Die kann er dann, genau wie die fehlenden Kilometer aus Osteuropa, am Ende in Südamerika "dranhängen". Großerichter dazu: "Es war wichtiger, die Flüge zu erreichen und die Daten einzuhalten. An der Ostküste in Südamerika können wir am Ende Richtung Norden fahren und so auf die vorgeschriebene Kilometerzahl kommen."

Nachtetappen in Osteuropa

Australien ist bisher die erfolgreichste Etappe für das Cycling-the-World-Team. Zehn Tage in Folge konnte Thomas Großerichter mehr als 355 Kilometer fahren — bei Tageslicht. In Osteuropa hatte der Münsterländer mehrere Nachtetappen einlegen müssen.

In den vergangenen Tagen ging es größtenteils durch die Wüste Südaustraliens. Derzeit ist das "Cycling the World"-Team auf dem Weg nach Brisbane. In Neuseeland wird Großerichter dann den ersten der beiden Antipoden durchfahren. Diese Punkte müssen bei jeder Guinness-Weltumrundung angesteuert werden. Die Antipoden sind zwei Punkte die sich, wenn man den Globus durchbohren würde, genau gegenüberliegen. Im Fall von Thomas Großerichter liegen die in Neuseeland und in Spanien.

Der aktuelle Weltrekord list derzeit übrigens eine Weltumrundung mit dem Rad in 127 Tagen. Er wird gehalten vom Briten Alan Bate. Großerichters Ziel ist es, nach weniger als 100 Tagen seinen Ausgangspunkt - das Brandenburger Tor - zu erreichen.

(rc)
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