Krefeld Pinguine Adduono: "Ich bin stolz auf Tomas Duba"
Chl · Eishockey: Der Trainer der Pinguine lobte seinen Torwart nach dem 0:4 im Auswärtsspiel der Champions Hockey League gegen den schwedischen Meister AIK Skelleftea in höchsten Tönen. Pietta und Perrault wurden gesperrt.
Mit nur einem winzigen Törchen im Gepäck landeten die Pinguine gestern Abend nach ihrem Skandinavien-Trip auf dem Düsseldorfer Flughafen. Dass keine Punkte aus den beiden Auswärtsspielen in der Champions Hockey League gegen IFK Helsinki und AIK Skelleftea dabei waren, konnte im Vorfeld erwartet werden. Beide Gegner waren diesmal deutlich eine Nummer zu groß für die Pinguine. In Finnland lag es an der eigenen mangelnden Bereitschaft, in Schweden an der Klasse des Meisters aus dem Drei-Kronen-Land. Nur Torwart Tomas Duba ist es zu verdanken, dass sein Team im hohen Norden zweimal kein Waterloo erlebte. Entsprechend groß war Samstag nach dem 0:4 gegen Skelleftea das Lob des Trainers. "Ich bin stolz auf Tomas", sagte Rick Adduono bei der Pressekonferenz. In den beiden noch ausstehenden Gruppenspielen gegen Sonderjysk Elitesport aus Dänemark geht es für den KEV in der neuen Königsklasse des europäischen Eishockeys nur noch darum, sich würdig zu verabschieden und nicht Gruppenletzter zu werden.
Erfreulich war am Samstag in der 6000 Zuschauer fassenden Kraft-Arena von Seklleftea zu sehen, dass sich die Pinguine deutlich besser aus der Affäre ziehen wollten als zwei Tage zuvor in Helsinki. Sie hatten nach einer Minute durch Istvan Sofron sogar die erste gute Einschussmöglichkeit. Aber danach ging die Post in die andere Richtung ab, und wie. Die läuferisch und technisch starken Schweden setzten sich immer wieder im Krefelder Drittel fest. Als Tyler Beechey, der erstmals an der Seite von Daniel Pietta und Adam Courchaine auflief, eine Strafe kassierte, musste sich Tomas Duba erstmals geschlagen geben. Seine Vorderleute hatten gerade wieder Luft geholt, da zappelte die Scheibe erneut im Krefelder Netz. Damit wurde die Rollen-Verteilung sehr schnell deutlich. Weil die Schweden ihren Fans Zauberkünste präsentieren wollten und so den Spielwitz übertrieben, kamen sie nicht so häufig wie erwartet zum Abschluss. Und wenn der Puck dann doch den Weg zum Tor fand, war Duba mit teilweise tollen Saves zur Stelle. In der 24. Minute stockte den zehn angereisten KEV-Fans der Atem. Bei einem Gewühl vor dem Krefelder Tor stürzten gleich drei Spieler auf Duba, der danach ziemlich benommen wirkte. Zum Glück rappelte er sich wieder auf, musste aber kurz darauf den dritten Treffer hinnehmen, als ein abgefälschter Distanzschuss hinter ihm einschlug. Er reklamierte zwar hohen Stock, doch nach dem bisher vielleicht längsten Video-Beweis der CHL wurde der Treffer anerkannt.
Das Match hätte mit etwas mehr Glück noch eng werden können. Erst vergab Adam Courchaine in Überzahl eine sehr gute Torchance (26.), dann trafen im letzten Drittel David Fischer (41.) und Istvan Sofron (47.) jeweils den Pfosten. Mehr war für die Offensiv-Abteilung der Pinguine nicht mehr drin. Stattdessen absolvierten die Krefelder in den letzten Minuten ein Unterzahl-Training. Joel Perrault musste nach einem harten Check vorzeitig unter die Dusche. "Ich habe ihn an der Schulter getroffen und nicht am Kopf", meinte er hinterher. Dagegen gab Daniel Pietta seinen Stockschlag zwar zu, fand allerdings seinen vorzeitigen Spielausschluss zu hart: "Der Junge hatte mich genervt. Aber ich habe ihn nicht verletzt. 2+2-Minuten hätten gereicht." Perrault wurde gestern von der CHL für zwei Spiele und Pietta für ein Spiel gesperrt. Gegen die Strafe des Kanadiers wollen die Pinguine Einspruch einlegen. Fünf Minuten vor dem Ende gingen den Pinguinen in Dauer-Unterzahl die Kräfte so langsam aber sicher aus. Obwohl die Gastgeber fast im Sekundentakt auf Krefelds Tor zielten, gelang ihnen dank Duba nur noch der Treffer zum 4:0. "Heute war kein Sieg drin, aber mein Team hat versucht, nach den beiden schnellen Gegentoren ins Spiel zu finden. Das ist ganz gut gelungen. Wir müssen in der Offensive einfach noch besser werden", sagte Adduno.