Eishockey Olympiamützen für Pinguine

Krefelds Kapitän Herberts Vasiljevs kehrte gesund und mit tollen Eindrücken aus Vancouver zurück. In dieser Woche will der Lette Vertragsgespräche mit den Verantwortlichen der Schwarz-Gelben führen.

Krefelds einziger Sportler bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver ist wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt. Gestern trainierte Herberts Vasiljevs wieder mit den Pinguinen.

Die ersehnte Überraschung beim olympischen Eishockey-Turnier wäre dem Kapitän der Schwarz-Gelben mit dem Nationalteam seines Heimatlandes beinahe in der Zwischenrunde geglückt. Doch das Match gegen Tschechien ging in der Verlängerung verloren.

Großer Leistungsunterschied

"Das war eine sehr unglückliche Niederlage gegen die Tschechen", sagte Vasiljevs gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Beeindruckt ist der 33-Jährige von den Top-Spielern, die in Kanada auf dem Eis zu bewundern waren: "Da war die ganze Sahne der NHL vertreten. So groß und kräftig habe ich mir einige Jungs gar nicht vorgestellt. Und auf der kleinen Eisfläche geht alles noch viel schneller zu." Der Leistungsunterschied sei sehr groß gewesen: "Das kann man ja schon an den Ergebnissen ablesen." Bei der 2:8-Niederlage im Auftaktspiel gegen Russland schrieb Vasiljevs mit dem ersten Olympia-Treffer 2010 für sein Land Geschichte.

Bis auf das Wetter ("es hat viel geregnet") war Olympia für Vasiljevs, dessen komplette Familie während der Vorrunde ebenfalls in Vancouver war, ein "tolles Erlebnis": "Das wird man in seinem Leben nie vergessen." So zum Beispiel ein kurzes Treffen mit Arnold Schwarzenegger, der das Olympische Dorf besuchte: "Man konnte sich sogar mit Arni fotografieren lassen." Natürlich traf Vasiljevs auch Christian Ehrhoff: "Wir haben uns oft im Stadion gesehen. Unsere Kabine war genau gegenüber der deutschen."

Angetan ist Vasiljevs von der Begeisterung, die bei den Kanadiern während der Olympiazeit herrschte: "Besonders beim Eishockey waren die Straßen voll. In den Bars und Restaurants bekam man eine Stunde vor einem Match der Kanadier keinen Platz mehr."

Die Freizeit war für die Eishockeycracks knapp bemessen. Bis auf Eisschnell-Laufen konnte sich Vasiljevs keine anderen Wettbewerbe ansehen. Bei der Eröffnungsfeier mussten die Letten 90 Minuten warten, ehe sie ins Stadion einlaufen konnten: "Da war es sehr warm. Wir haben in unseren Skijacken ganz schön geschwitzt."

Als Erinnerung an seine zweite Olympia-Teilnahme trägt Vasiljevs künftig eine Wollmütze. Davon hat er gleich 30 gekauft, die er gestern an seine Mitspieler bei den Pinguinen verschenkte. "Die Jungs haben sich sehr darüber gefreut", sagt der Kapitän.

Ob er in vier Jahren nochmal bei Olympia dabei ist, macht Vasiljevs von seiner Gesundheit abhängig. Jetzt will er erstmal Klarheit darüber haben, für welchen Club er in der kommenden Saison spielt: "Ich möchte in dieser Woche eine Entscheidung treffen."

(RP)
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