Formel-1-Saisonauftakt Vettel nennt seinen Ferrari "Eva"

Melbourne · Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (27) brennt auf sein erstes Rennen für seinen neuen Rennstall Ferrari. Nach den ordentlichen Testfahrten sei es beim Formel-1-Saisonauftakt nun "an der Zeit, auf der Strecke in Australien zu sehen, wie wettbewerbsfähig wir sind", sagte der Heppenheimer vor dem Rennen in Melbourne (Sonntag, 6 Uhr/Live-Ticker). Dann werden sich die Fragezeichen um "Eva" lichten, wie Vettel seinen Ferrari SF15-T am Mittwoch taufte.

Formel 1: Sebastian Vettel – der viermalige Weltmeister tritt zurück
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Das ist Sebastian Vettel

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Foto: dpa/Chris Putnam

Trugen Vettels Rennwagen aus Red-Bull-Zeiten (2009 bis 2014) stets betont frivole Namen wie "Hungry Heidi", "Kinky Kylie" oder "Luscious Liz", traf der Hesse bei der Namensgebung des Ferrari SF15-T eine ungewohnt klassische Wahl.

Bei aller Euphorie über die neue deutsch-italienische Traumehe in der Königsklasse versuchte Vettel aber auch die hohen Erwartungen der Fans zu dämpfen. "Beim ersten Rennen der Saison wird es für alle schwierig sein, das perfekte Set-up zu finden und das Auto optimal abzustimmen, weil noch immer alles ziemlich neu ist", sagte Vettel, der Red Bull nach sechs Jahren und vier WM-Titeln verlassen hatte: "Aber das ist auch Teil der Herausforderung. Wir testen im Winter, um so gut vorbereitet wie möglich an die Strecke zu kommen."

Nach der völlig verkorksten Vorsaison will Ferrari in diesem Jahr mindestens zwei Rennen gewinnen. Der neue Hoffnungsträger hatte sich als Nachfolger des gescheiterten Fernando Alonso zuletzt das Ziel gesetzt, die Scuderia hinter Branchenführer Mercedes "als zweite Kraft etablieren zu können".

Auf dem Weg zurück an die Spitze will sich Vettel nicht mit Michael Schumacher vergleichen lassen. Der Rekordweltmeister aus Kerpen holte mit Ferrari zwischen 2000 und 2004 fünf WM-Titel in Serie. Von 179 Rennen in seiner "Roten Göttin" gewann Schumacher 72. "Er ist natürlich allgegenwärtig. Aber ich bin Sebastian und nicht Michael", sagte Vettel der Sport Bild: "Ich werde meinen eigenen Weg gehen, will zusammen mit dem Team ein neues Kapitel der Ferrari-Historie aufschlagen."

Ferrari-Boss Sergio Marchionne zweifelt nicht daran, dass es Vettel gelingen wird. "Er verbindet Ruhe mit Weisheit. Das sind seltene Qualitäten für einen jungen Menschen", sagte Marchionne der Gazzetta dello Sport. Vettels Wechsel zu Ferrari habe sich auch positiv auf dessen Teamkollegen Kimi Räikkönen ausgewirkt. "Kimi ist wieder viel engagierter", sagte Marchionne.

(sid)
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