Bayer Leverkusen Bayer sucht einen Stürmer mit Torgarantie

Leverkusen · Bayer Leverkusen gibt sich in München auch nach dem Rückstand nicht auf. Das Spiel beim Rekordmeister zeigt aber, dass im Sturm Qualität fehlt. Sportdirektor Rudi Völler will sich noch einmal nach einem Angreifer umschauen.

FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Als der Regen begann, endete die Dominanz des Rekordmeisters. Bis dahin hatte der FC Bayern München den Auftaktgegner aus Leverkusen im Griff, führte 2:0, und die einzige Frage in der Allianz-Arena schien zu sein, wie hoch die Elf von Trainer Carlo Ancelotti das Eröffnungsspiel diesmal gewinnen würde. Es kam anders: Am Ende war der 3:1 (2:0)-Sieg der Münchner sogar schmeichelhaft.

Ein heftiges Unwetter beendete zehn Minuten vor der Halbzeit den schwülheißen Tag in München. Die Werkself kam immer besser ins Spiel. Ex-Torschützenkönig Heiko Herrlich musste von der Seitenlinie allerdings hilflos mit ansehen, wie seine Spieler beste Gelegenheiten vergaben. "Es ist natürlich frustrierend, wenn die Chancen nicht reingehen", sagte Bayers Coach - wissend, dass sich dieses Manko wie ein roter Faden durch die Vorbereitung und auch die erste Runde des DFB-Pokals gegen den Karlsruher SC zieht. Erst in der Verlängerung gelangen die erlösenden Siegtore gegen den Drittligisten. "Wir arbeiten im Training viel an den Abschlüssen", betont der 45-Jährige. Er sei überzeugt, dass sich die Torgefährlichkeit bald verbessere.

Selten hat sich eine Mannschaft so viele Chancen in München erspielt wie Bayer 04. Knapp 20 Torschüsse verzeichneten die Gäste, neun davon direkt auf den Kasten. Aber nur einer fand den Weg ins Netz: Admir Mehmedi zimmerte den Ball zum 1:3 unter den Querbalken (65.). Das war auch ein Beleg für eine neue Mentalität. Das Team gab sich nach dem 0:3 nicht auf, kämpfte und spielte weiterhin mutig nach vorne. Belohnt wurde die starke moralische und auch taktische Leistung indes nicht.

Rudi Völler hält Ausschau nach Stürmer mit Torgarantie

Sportchef Rudi Völler hat angekündigt, den Markt zu sondieren. Bis zum 31. August bleibt noch Zeit, das Sturmquartett bestehend aus Mehmedi, Kevin Volland, Joel Pohjanpalo und dem zuletzt nicht mehr in den Kader berufenen Routinier Stefan Kießling um einen Angreifer mit eingebauter Torgarantie zu bereichern. Davon gibt es nicht allzu viele - und wenn, sind sie wohl eher dem hochpreisigen Segment zuzuordnen. Die Transferkasse ist nach den Abgängen unter anderem von Ömer Toprak, Hakan Calhanoglu und Chicharito aber durchaus prall gefüllt.

Ironischerweise hat Letzterer just am Wochenende seine Vollstreckerqualitäten erneut bewiesen: Bei der 2:3-Niederlage seines neuen Klubs West Ham United gegen den FC Southampton schnürte der Mexikaner einen Doppelpack. Was in München drin gewesen wäre, wenn man noch einen Stürmer dieses Kalibers in seinen Reihen gehabt hätte, ist freilich Spekulation, aber: "Das war ein Tag, an dem wir die Bayern hätten erwischen können", sagte Karim Bellarabi nach dem Schlusspfiff. "Wir müssen aus unseren Chancen mehr machen. Das werden wir in den nächsten Tagen aufarbeiten."

Womöglich auch durch einen Zugang mit Torinstinkt.

(RP)
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