Wende unter Heynckes Münchner Zauber-Wochen

Meinung | Düsseldorf · Jupp Heynckes ist wohl doch mit magischen Kräften im Bunde. Obwohl er bei seinem Amtsantritt noch glaubwürdig versicherte, mit Handauflegen allein sei es bei Bayern München nicht getan, hat sein Team eine erstaunliche Wandlung hinbekommen.

FC Bayern München - RB Leipzig: Bilder des Spiels
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Foto: rtr, RC

Die Bilanz des neuen alten Bundesliga-Trainers Heynckes in München: drei Spiele, drei Siege, acht Tore, kein Gegentor. Wahrscheinlich hat Heynckes nicht nur die Bayern verzaubert, sondern zugleich den Rivalen Dortmund verhext. Dessen Bilanz der kurzen Heynckes-Zeit: drei Spiele, zwei Niederlagen, ein Unentschieden, neun Gegentore. Die so souverän erspielte Tabellenführung ist dahin, die Münchner liegen vor dem Spitzenspiel am nächsten Samstag in Dortmund mit drei Punkten Vorsprung in Front. Als Heynckes kam, hatten sie fünf Punkte Rückstand.

Es ist allerdings nicht alles Zauberei. Die Bayern hatten mit Ausnahme von Leipzig Gegner (Freiburg, Hamburg), die ihnen ohnehin nicht das Wasser reichen können. Und sie hatten gegen Leipzig den Vorteil, nach dem Platzverweis gegen Willi Orban lange Zeit in Überzahl spielen zu dürfen. Das nennt man heute "Spielglück". Das wiederum hat einer alten Weisheit zufolge der Tüchtige. Zweifellos hat Heynckes in München schon kräftig an den richtigen Stellschrauben gedreht und so das Glück auf seine Seite gezwungen. Das Abwehrverhalten funktioniert viel besser (siehe null Gegentore) als zu Carlo Ancelottis entspannten Ohne-Taktik-Zeiten. Und die Mannschaft bekommt Zusammenhalt.

Dortmund dagegen findet keine Balance zwischen Angriffslust und defensiver Absicherung. Zu Beginn der Saison haben die Gegner das noch nicht bestraft, jetzt können sogar Teams wie Hannover ihr (Spiel-)Glück nicht fassen und kontern den BVB nach Herzenslust aus. Nach dem 2:4 in Niedersachsen wird selbst ein begabter Gesundbeter wie der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nicht mehr umhin können, massive Schwierigkeiten einzuräumen. Von Krise will er ja nicht sprechen.

(pet)
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