Anschlag auf BVB-Mannschaftsbus Bundesanwaltschaft gibt Ermittlungen ab

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen des Anschlages auf den Mannschaftsbus des Bundesligisten Borussia Dortmund an die Staatsanwaltschaft Dortmund abgegeben. "Die bisherigen Ermittlungen haben keine Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund des Anschlags ergeben", hieß es in der am Dienstag veröffentlichten Begründung.

Explosionen an BVB-Bus vor Champions League Spiel
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April 2017: Explosionen an BVB-Mannschaftsbus

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Foto: rtr, gb

Die Ermittlungen waren ursprünglich von der Bundesanwaltschaft übernommen worden, weil am Tatort drei Bekennerschreiben aufgefunden worden waren. Darin wird ein radikal-islamistisches Tatmotiv behauptet. Die weiteren Ermittlungen haben hierfür jedoch keinerlei Belege geliefert. "Vielmehr ist davon auszugehen, dass der Anschlag von dem dringend Tatverdächtigen Sergej W. allein aus monetären Interessen verübt worden ist", teilte die Bundesanwaltschaft mit: "Vor diesem Hintergrund fehlt es an einem Staatsschutzdelikt von besonderer Bedeutung. Das Ermittlungsverfahren war daher von Gesetzes wegen an die Staatsanwaltschaft Dortmund abzugeben."

Vor dem Champions-League-Spiel gegen AS Monaco war am 11. April ein Sprengstoffanschlag auf den BVB-Teambus verübt worden. Dabei war der spanische Innenverteidiger Marc Bartra verletzt worden. Die Ermittler vermuten, dass der Täter aus Habgier handelte. Sergej W. soll mit geliehenem Geld am Tag des Anschlags sogenannte Put-Optionen gekauft haben, um am sinkenden Kurs der BVB-Aktie nach dem Anschlag zu verdienen. Dafür wollte er laut Bundesanwaltschaft möglichst viele Spieler des BVB töten.

W.s Anwalt Reinhard Treimer hatte zuletzt erklärt, sein Mandant bestreite die Vorwürfe, den Anschlag verübt zu haben. Der in Untersuchungshaft sitzende W. hat zum Tatvorwurf bisher geschwiegen.

(sid)
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