Geschäftsführer Schippers Borussia auf Spiel gegen Leipzig "gut vorbereitet"

Mönchengladbach · Rein sportlich sind die Borussen zurückgekehrt zur "Von-Spiel-zu-Spiel"-Philosophie. Wenn es um die Sicherheit geht, muss aber langfristiger gedacht werden. Da ist weniger das Europa-League-Spiel gegen den AC Florenz am Donnerstag im Fokus als vielmehr das Liga-Heimspiel am Sonntag gegen den Aufsteiger RB Leipzig.

Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.

Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.

Foto: Dirk Päffgen

"Es wäre naiv, sich darauf nicht besonders vorzubereiten", sagte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers mit Blick auf die Ausschreitungen in Dortmund bei letzten Leipziger Auswärtsspiel auf borussia.de. "Wir sind mit der Polizei in Mönchengladbach über die erforderlichen Maßnahmen im Gespräch und ich habe mit meinen Kollegen Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund und Oliver Mintzlaff von RB Leipzig gesprochen, um mir ein Bild davon zu machen, was in Dortmund passiert ist und wie beide Klubs damit anschließend umgegangen sind. Wir werden gut vorbereitet sein", sagte Schippers.

Er geht davon aus, dass es in Gladbach nicht zu vergleichbaren Auswüchsen wie in Dortmund kommen wird, schließt aber eventuelle Protestaktionen nicht aus. "Ich denke schon, dass auch unsere Fans ihre Meinung über das "Modell RB Leipzig" zum Ausdruck bringen wollen, aber sie werden das in einer intelligenten, kreativen und vor allem friedlichen Form tun, davon bin ich überzeugt. Wir werden niemandem den Mund verbieten, aber wir werden sehr genau darauf achten, dass der Anstand gewahrt wird. Ich wünsche mir, dass es nach dem Spiel heißt, dass die Fans von Borussia Mönchengladbach als Vorbild dafür taugen, wie man seine Meinung sagt, ohne dabei auf Werte wie Respekt und Gastfreundschaft zu verzichten", sagte Schippers.

Schippers warnte, dass sich die so genannte Fankultur durch Exzesse wie in Dortmund selbst infrage stellt. Der DFB-Kontrollausschuss hat am Montag entschieden, dass der BVB die Südtribüne des Dortmunder Stadions beim Heimspiel gegen Wolfsburg sperren muss. "Eine solche Strafe würde natürlich auch sehr viele Fans treffen, die sich nicht an den Ausschreitungen und auch nicht an den Protesten beteiligt haben. Andererseits muss es eine Maßnahme geben, die ein Nachdenken in bestimmten Teilen der Fanszenen anstößt. Allen Fans — ob in Dortmund, Mönchengladbach oder anderswo — muss klar sein, dass sie sich den Ast, auf dem sie sitzen, mit Vorfällen wie beim Spiel Dortmund gegen Leipzig oder anderen Ausschreitungen selber abschneiden. Wir alle wollen eine lebendige Fankultur, wir wollen stimmungsvolle Spiele, wir wollen Stehplätze in den Stadien und Gästekontingente von zehn Prozent. Wir müssen alles dafür tun, dass diese wesentlichen Punkte der Fankultur in deutschen Stadien von der Politik nicht in Frage gestellt werden", sagte Schippers.

(kk)
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