Ex-Weltmeister widerspricht Experten Buchwald: "Im Fußball bringt Doping nichts"

Stuttgart · Entgegen der einhelligen Meinung von Experten hält Weltmeister Guido Buchwald Dopingmittel im Fußball nicht für effektiv.

 Guido Buchwald wurde 1990 mit Deutschland Weltmeister.

Guido Buchwald wurde 1990 mit Deutschland Weltmeister.

Foto: dpa

"Im Fußball bringt Doping nichts", sagte der frühere Spieler des VfB Stuttgart am Donnerstag dem TV-Sender Sky. Auch in seiner Zeit als Profi beim schwäbischen Bundesligisten, für den er von 1983 bis 1994 spielte, sei er mit Doping nicht in Berührung gekommen. "Bei uns war es so: Selbst Nasenspray mit Ephedrin haben wir nicht nehmen dürfen", erklärte der Weltmeister von 1990, der mit dem VfB 1984 und 1992 deutscher Meister war.

Der Arzt habe die Spieler aufgefordert, immer erst mit ihm zu klären, ob ein Medikament, das sie wegen einer Krankheit nehmen wollten, auf der Dopingliste stehe. Man habe versucht, nicht den kleinsten Fehler zu machen, meinte der 54-Jährige, der heute im Ehrenrat des abstiegsbedrohten Vereins sitzt.

Die Stuttgarter sehen sich neben dem SC Freiburg mit dem Vorwurf konfrontiert, Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre Anabolika bestellt zu haben. Andreas Singler, Mitglied der Kommission zur Aufklärung der Doping-Vergangenheit an der Universität Freiburg, hatte die Mitteilung ohne Zustimmung seiner Kollegen veröffentlicht.

Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm hat derweil im Zuge der jüngsten Enthüllungen über Doping im Fußball die anstehende Einführung des Anti-Doping-Gesetzes im deutschen Sport begrüßt. "Man sollte immer nachfragen, aber der Spieler kann nicht immer wissen, was gespritzt wird. Wenn er einmal gefragt hat, gibt er das Vertrauen ab an die Ärzte oder Physiotherapeuten", sagte der aktuell verletzte Spielführer von Fußball-Rekordmeister Bayern München dem Spartensender Sport1. Deshalb sei es "gut", dass das Gesetz jetzt komme, ergänzte er.

(dpa)
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