Fortuna Düsseldorf 0:3! Müde Fortuna chancenlos gegen Basel

Grenchen · Gut zwei Wochen vor dem Punktspielstart in der 2. Fußball-Bundesliga hat Fortuna Düsseldorf erwartungsgemäß noch nicht ihre Topform erreicht. Vor 4191 Zuschauern in Grenchen im Schweizer Kanton Solothurn unterlag die Mannschaft von Trainer Mike Büskens dem Europa-League-Halbfinalisten FC Basel 0:3 (0:1).

FC Basel - Fortuna 3:0
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Dem ersten Test während des Trainingslagers in Spiez folgt am Samstag schon der zweite, wenn Fortuna um 17 Uhr im grenzübergreifenden Zweitliga-Duell auf den FC Biel trifft.

Es war das Auftaktspiel zur 51. Auflage des Turniers um den Uhrencup — doch die Stadiondurchsage war nicht unbedingt dazu geeignet, Vertrauen in die Schweizer Zeitmessung zu wecken. "Herzlich willkommen zum Uhrencup 2011", hieß es da, was das Vorurteil von der Langsamkeit der Eidgenossen nährte. Zudem sorgte der Sprecher für kollektives Zusammenzucken der etwa 50 Düsseldorfer Fans, als er bei der Nennung des Baseler Gegners zu einem "FC" anhob. Dem folgte jedoch nicht das allseits befürchtete "Köln", sondern "Fortuna Düsseldorf".

Der fälschlicherweise zum FC gemachte Turn- und Sportverein sollte jedoch keine Gelegenheit bekommen, in sportlicher Hinsicht an eidgenössische Behäbigkeit zu glauben. Mit seinem ersten ernstzunehmenden Angriff hebelte der Schweizer Meister die Fortuna-Deckung aus, deren Versuch einer Abseitsfalle scheiterte. So tauchten drei Baseler frei vor Torhüter Michael Rensing auf, und im Nachschuss machte Darko Jevtic in der siebten Minute das 1:0.

Ähnlich unsortiert präsentierte sich der Zweitligist noch mehrfach, vor allem, wenn hohe Bälle in den Strafraum segelten. Dann offenbarte Rensing einige Wackler, und auch seine Kollegen im Feld standen längst nicht immer richtig.

Allzu drastische Rückschlüsse sollte man aus der Vorstellung des Büskens-Teams dennoch nicht ziehen — dafür fiel der Test gegen diesen starken Kontrahenten doch in eine zu sensible Phase der Vorbereitung, mitten im Trainingslager, in dessen Rahmen es vormittags noch eine Übungseinheit gegeben hatte. Immerhin ließen sich einige taktische Ideen des Chefcoachs ablesen: So setzte Büskens eine Stunde lang auf ein Zwei-Stürmer-System (mit Dani Schahin und Stefan Reisinger), das Vorgänger Norbert Meier nur in Notfällen praktizierte. Beide Angreifer ließen jedoch hochkarätige Möglichkeiten ungenutzt.

In der 60. Minute brachte der 45-Jährige die Regisseur-Hoffnung Levan Kenia — der Ex-Schalker wirkte nach den für ihn erst wenigen harten Trainingstagen jedoch recht müde. Insgesamt agierte Fortuna in Hälfte zwei mit mehr Schwung, die Treffer erzielte nach krassen Abwehrfehlern jedoch Basel, durch Veljko Simic (68.) und Endogan Adili (78.). Die Höhe der Niederlage erreichte somit ein ärgerliches, aber angemessenes Ausmaß.

(jan)
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