Fortuna Büskens zeigt sein Herz für Fortuna

An seine Grenzen stieß Mike Büskens erst nach dem Abpfiff. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten Greuther Fürth wollte nach dem 0:0 bei Fortuna Düsseldorf aus dem Innenraum der Arena in den Gästeblock, um seine Familie zu begrüßen ­- dort erhielt er aber das Veto des Ordners.

Fortuna: Büskens zeigt sein Herz für Fortuna
Foto: rpo, Falk Janning

"Er sagte, er könne das Tor nicht öffnen”, berichtete Büskens, der sich indes zu helfen wusste: Er gab Ehefrau Simone ein Küsschen durch den Zaun.

So wie der Trainer nach der Partie, so hatten auch seine Schützlinge während der 90 Minuten immer eine Lösung parat gehabt. Die Franken erwiesen sich als der unangenehmste Gegner, den die Düsseldorfer in dieser für sie so erfolgreichen Saison bislang zu Gast hatten.

"Fürth hat sehr tief gestanden, sehr geordnet gespielt”, fasste Fortunas Trainer Norbert Meier zusammen ­- ein dickes Lob für den Kollegen. Auch der Düsseldorfer Verteidiger Johannes van den Bergh, der mit seiner in der 76. Minute kassierten Gelb-Roten Karte unfreiwillig die mögliche große Schlussoffensive verhinderte, schloss sich Meiers Einschätzung an: "Die Fürther waren sehr gut auf uns eingestellt.”

Nach zwei erfolgreichen Interims-Trainerstationen beim FC Schalke 04, die den Gelsenkirchenern aber nicht für einen dauerhaften Vertrag genügten, ist der gebürtige Düsseldorfer Büskens in Fürth dabei, sein Gesellenstück zu machen. In Abstiegsgefahr hatte der 41-Jährige die Spielvereinigung am 27. Dezember übernommen. Inzwischen ist aus der verunsicherten Truppe ein stabiles Kollektiv geworden, das in der Lage ist, die Top-Teams der Liga zu ärgern.

"Wir können mit dem Punkt gut leben”, sagte Büskens, "und ich hoffe, Fortuna kann es am Saisonende auch.” Das Wort "Aufstieg” nahm er für den Klub, den er noch immer in sein Herz geschlossen hat, nicht in den Mund. In Düsseldorf tut dies offiziell ohnehin niemand, obwohl die Pleite St. Paulis in München das 0:0 Fortunas in einen Teilerfolg verwandelte.

Ob der Durchmarsch realistisch ist, ist für den Aufsteiger ohnehin zweitrangig. Er muss nur oben dran bleiben -­ dann halten sich in Düsseldorf auch Zuschauerzahlen (gegen Fürth 22.850), von denen Fortuna früher nicht mal zu träumen wagte.

(RP)
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