Fortunas Niko Gießelmann Er läuft und läuft und läuft

Düsseldorf · 237,47 Kilometer hat Niko Gießelmann in dieser Saison in der 2. Fußball-Bundesliga bereits abgespult. So viel wie kein anderer Fortune. Im Vergleich mit der Laufleistung anderer Teams liegen die Düsseldorfer im Mittelfeld.

Niko Gießelmann beim Spiel in Berlin.

Niko Gießelmann beim Spiel in Berlin.

Foto: Falk Janning

Niko Gießelmann zollte dem Gegner Respekt. Er war sehr beeindruckt, "mit welcher Macht, mit welcher Wucht sie hier aufgetreten sind". Ja, Union Berlin hatte der Fortuna beim 3:1 schlicht den Schneid abgekauft, war aggressiver, war handlungsschneller. Gießelmann war einer der wenigen Düsseldorfer, die sich vehement gegen die Niederlage stemmten - auch wenn es beileibe nicht seine beste Vorstellung im Fortuna-Trikot war. Dass er trotzdem alles versuchte, belegt vor allem eine Zahl: 11,603. So viele Kilometer legte der 26-Jährige in 90 Minuten an der Alten Försterei zurück. Kein anderer der insgesamt 27 eingesetzten Akteure lief an diesem Nachmittag mehr. Für den Linksverteidiger ist das allerdings nichts Außergewöhnliches. Gießelmann ist in dieser Spielzeit Fortunas Dauerläufer.

237,47 Kilometer stehen für den gebürtigen Hannoveraner in 22 Saisonspielen zu Buche. Damit liegt er ligaweit auf Platz sechs. Nur Florian Hartherz (Bielefeld/242,55), Manuel Prietl (Bielefeld/244,13), Hanno Behrens (Nürnberg/251,70), Khaled Narey (Fürth/254,68) und Spitzenreiter Marco Grüttner (Regensburg/254,89) sind noch mehr gelaufen.

Direkt hinter Gießelmann rangiert ein weiterer Fortune: Marcel Sobottka, der in bisher 21 Spielen 235,52 Kilometer zurückgelegt hat. Beide liegen in diesem Ranking bei Fortunas Spielen stets unter den besten drei Akteuren.

Arminia Bielefeld hat knapp 132 Kilometer mehr abgespult

Im Teamvergleich der Laufleistung belegt der Tabellenführer hingegen nur einen Mittelfeldplatz, ist Zehnter mit 2507,74 Kilometern. Zum Vergleich: Das laufstärkste Team, Arminia Bielefeld, hat 2639,56 km abgespult - und damit knapp 132 mehr.

Gießelmann beackert seit Sommer die linke Seite von Fortuna, fügte sich direkt gut ins Team von Trainer Friedhelm Funkel ein. Ob als linker Mann in einer Viererkette oder etwas offensiver, wenn der Coach auf eine Dreierkette baut, Gießelmann stand nur beim 1:0 gegen Darmstadt nicht in der Startelf, kam in jedem Spiel zum Einsatz und spielte 22 der 24 Pflichtspiele durch. Konkurrent Lukas Schmitz, der in der vergangenen Saison noch 32 Mal den Linksverteidiger gab, bleibt somit meist nur noch die Rolle des Bankdrückers.

Gießelmann lobt den Teamgeist und das Potenzial "der jungen, lernwilligen Mannschaft". Vor allem stimme es auch abseits des Platzes. "Es wird extrem viel gelacht. Das ist ganz wichtig und beweist, dass es in der Mannschaft stimmt."

Auch privat hat sich der ehemalige Fürther gut eingelebt. Er sei glücklich, betont Fortunas Nummer 23. Er fühle sich in Oberkassel wohl, wo er mit seiner Freundin zur Miete lebt.

An einer Statistik muss der Dauerläufer aber noch dringend arbeiten: den Fehlpässen. Gießelmann spielte den Ball bereits 163 Mal in die Füße der Gegner - so oft wie kein anderer Fortune. Wofür natürlich aber auch die hohe Zahl an Flanken verantwortlich ist. Platz zwei geht an Jean Zimmer (137), seinem Pendant auf dem Flügel gegenüber.

(erer)
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