Rassismus-Skandal in Italien Blatter empört sich über lasche Strafen

Zürich · Mit Entrüstung hat Fifa-Präsident Joseph S. Blatter vom Fußball-Weltverband auf den neuerliche Rassismus-Eklat in Italien und milde Strafe reagiert.

Serie A: Spielunterbrechung wegen rassistischer Gesänge
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"Wichtige Lektionen wurden nicht gelernt. Das ist ein sehr schwerwiegender Vorgang. Für mich völlig unverständlich hat die Disziplinarkommission des italienischen Verbandes nicht einmal 24 Stunden nach dem Spiel nur eine Geldstrafe verhängt. Es wurde keinerlei genauere Untersuchung durchgeführt. Und eine Geldstrafe alleine bringt nichts, das ist inakzeptabel. Geld wird man immer aufbringen können. Was sind 50.000 Euro für einen solchen Zwischenfall? Ich bin damit nicht glücklich und werde mich direkt an den italienischen Verband wenden. So geht man nicht mit derartigen Angelegenheiten um", sagte Blatter in einem Interview für die Fifa-Homepage.

Milans dunkelhäutiger Torjäger Mario Balotelli war am vergangenen Sonntag beim torlosen Unentschieden gegen den AS Rom durch Gesänge der Gäste-Tifosi beleidigt worden. Das Spiel wurde dennoch nach einer zweiminütigen Unterbrechung beendet. Der italienische Verband reagierte und verhängte am Montagabend 50.000 Euro Geldstrafe gegen Rom.

Blatter setzt seine Hoffnungen im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit im Fußball auf die Annahme eines Resolutionsentwurfs für den bevorstehenden Fifa-Kongress auf Mauritius: "In der Resolution sind Sanktionen vorgesehen. Diese Sanktionen müssen in allen Teilen der Welt angewendet werden. Die Entscheidung des Kongresses wird für alle 209 Mitgliedsverbände bindend sein."

(sid/seeg)
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